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Kroatischer Werkstatt-Pfusch kostet Wiener 8.000 Euro

Ein Kroatien-Urlaub endete für Marko (37) mit einem kapitalem Motorschaden. Nun fordert der ÖAMTC für einen Reparatur-Pfusch 850 Euro von dem Wiener.

Der vom Pech verfolgte VW Bus.
Der vom Pech verfolgte VW Bus.
Leserreporter Marko

Es ist wohl DIE Horror-Vorstellung eines jeden Adria-Urlaubers schlechthin: Am Weg ans Meer geht das vollgepackte Auto, mitten auf der glühend heißen Autobahn, kaputt. Genau das passierte einem 37-jährigen Wiener im August 2022. Was er damals allerdings noch nicht wusste: Der Pech-Tag sollte ihn, trotz ÖAMTC-Mitgliedschaft, rund 8.000 Euro kosten.

Urlaubsreise endete am Pannenstreifen

Marko fuhr gemeinsam mit drei Freunden und zwei Kindern mit seinem VW Bus auf die Insel Korcula (Kroatien), als etwa 100 Kilometer nach Zagreb der Motor plötzlich ausging. An eine Weiterfahrt war vorerst nicht zu denken. Also rief der 37-Jährige als Schutzbrief-Kunde den ÖAMTC um Hilfe. Der Automobilclub organisierte so schnell wie möglich einen Abschleppdienst. Dieser lud den kaputten Bus auf den Abschleppwagen und brachte ihn in eine nahegelegene Werkstatt.

Kroatische Werkstatt verpfuschte Reparatur

Vor Ort angekommen erklärten ihm die Mechaniker, dass die Einspritzdüsen kaputt seien. Um sie zu reparieren, bräuchten sie jedoch einige Stunden. Kostenpunkt: Rund 850 Euro. Um die Urlaubskasse nicht unnötig zu belasten, entschloss sich Marko die Kosten über den Schutzbrief-Sofortkredit abzuwickeln. "Ich erklärte dem ÖAMTC-Mitarbeiter am Telefon, dass das Geld erst überwiesen werden soll, wenn alles erfolgreich abgewickelt ist und ich das 'OK' gebe", erzählt der Wiener im "Heute"-Talk. 

Entgegen erster Versprechungen, war das Auto aber erst einen Tag später repariert. "Glücklicherweise mussten wir den Urlaub nicht komplett abbrechen und freuten uns endlich die Reise fortsetzen zu können", so Marko weiter. Die Freude hielt jedoch nicht lange: Nach rund 70 Metern platzte der Insel-Traum. Der VW gab nämlich wieder seinen Geist auf. Diesmal allerdings endgültig. Die neue Diagnose der Werkstatt-Spezialisten: kapitaler Motorschaden.

VW-Bus nach Wien abgeschleppt

Den Urlaub setzten die Wiener gezwungenermaßen mit dem Zug fort. "Ich ließ das Fahrzeug dann nach Wien abschleppen", erzählt der 37-Jährige im "Heute"-Talk. Sein Mechaniker inspizierte zunächst die, in Kroatien "getauschten", Einspritzdüsen und stellte fest, dass offensichtlich keine davon jemals ausgebaut wurde. "Auch die Seriennummern stimmten alle überein, also haben die Mechaniker in Ogulin genau nichts getauscht", ärgert sich Marko weiter.

Pfusch kostete Wiener 7.000 Euro

Um das Fahrzeug wieder fahrtauglich zu machen, musste der 37-Jährige einen Tauschmotor besorgen und diesen in Wien einbauen lassen. Kostenpunkt: rund 7.000 Euro. Als wäre die Causa für Marko nicht schon bitter genug gewesen, meldete sich einige Monate später der ÖAMTC bei ihm. Dabei forderte der Automobilclub die angefallenen Kosten für die missglückte 850-Euro-Reparatur.

"Ich habe niemals die Freigabe für die Überweisung an die Werkstatt in Kroatien erteilt. Das Auto war ja kaputt", beteuert der Wiener. Aus diesem Grund sei er nicht bereit gewesen den Betrag zu überweisen. Es folgten mehrere Telefonate und schließlich eine Klagsandrohung, inklusive Mahngebühren, in der Höhe von 1.005 Euro.

ÖAMTC: "Enger Austausch mit Mitglied"

Die Pressestelle des ÖAMTC teilte auf "Heute"-Anfrage mit, man sei mit dem betroffenen Mitglied "in engem Austausch" und würde im Zuge dessen "alle offenen Fragen" klären. Wie es in dem Fall nun weitergehen wird, bleibt vorerst also unklar. Fix ist jedoch eines: Marko musste nach dem Werkstatt-Pfusch auf eigene Kosten einen neuen Motor einbauen lassen und möchte den Pech-Bus, samt negativer Erinnerungen, verkaufen. 

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