Mitarbeiter zittern um Jobs

KTM insolvent – jetzt droht gigantische Pleitewelle

3.500 Mitarbeiter müssen nach der KTM-Insolvenz um ihre Jobs zittern. Zahlreiche Zulieferer könnten nun ebenfalls in die Pleite schlittern.
Newsdesk Heute
29.11.2024, 07:47
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Am heutigen Freitag will der Zweirad-Hersteller KTM einen Insolvenzantrag einbringen. Wie bereits berichtet, fehlt dem einstigen Vorzeigeunternehmen ein dreistelliger Millionenbetrag. An den Produktionsstandorten in Mattighofen, Munderfing und Schalchen (alle Bezirk Braunau) zittern nun 3.400 Mitarbeiter um ihre Jobs.

Die finanziellen Schwierigkeiten des Konzerns könnten nun in der gesamten Region eine Pleitewelle auslösen. "Je mehr Zeit vergeht, umso dramatischer entwickelt sich die Situation", schildert ein betroffener Zulieferbetrieb im Ö1-Morgenjournal. Man müsse bereits laufende Projekte absagen.

"Wir haben einen unglaublichen Außenstand an offenen Forderungen", schildert Roland Tiefenböck, Geschäftsführer der RT-Group, der Teile seine 95 Mitarbeiter im kommenden Jahr dienstfrei stellen muss. "KTM macht die Hälfte unseres Umsatzes aus", schildert Tiefenböck. Durch die Insolvenz des Unternehmens breche also ein Umsatz von zehn bis zwölf Millionen Euro weg. Er selbst habe zudem bereits von weiteren drohenden Insolvenzen durch die KTM-Pleite gehört.

"Existenzsicherung ist Priorität"

Auch beim AMS Oberösterreich wappnet man sich für eine große Pleitewelle. Wie AMS-OÖ-Chefin Iris Schmidt am Freitagmorgen im Ö1-Morgenjournal erklärt, habe die Existenzsicherung der betroffenen Mitarbeiter höchste Priorität. Man will nun gemeinsam mit Land und den Sozialpartnern mögliche Perspektiven aufzeigen.

"Für Mattighofen ist so eine Insolvenz ein riesengroßer Schlag", schildert Schmidt. Man müsse nun jedoch abwarten, wie der Sanierungsplan aussehen wird. Klar sei hingegen, dass die Unsicherheit in der Region groß ist. "Im Regelfall kommen auf einen Industrieangestellten zwei weitere Arbeitsplätze", warnt auch die AMS-Chefin vor weiteren Insolvenzen.

"Oberösterreich ist schwer gebeutelt"

Die Industriebetriebe in Oberösterreich seien ohnehin "schwer gebeutelt". "Wir sehen in Oberösterreich seit Monaten, dass Unternehmen Mitarbeiter abbauen müssen", schildert Schmidt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichne man ein Plus von 18 Prozent an Zugängen in die Arbeitslosigkeit.

Hierbei gibt es jedoch dramatisch große Unterschiede in den Bezirken. Während in manchen Regionen die Arbeitslosigkeit um satte 39,8 Prozent stieg, waren es in anderen Bezirken "lediglich" acht Prozent. "Für die Menschen ist es schwierig, hier einen Lichtblick zu erkennen", warnt die AMS-Chefin abschließend.

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