Auftakt im ÖFB-Cup – mit Titelverteidiger Wolfsberg! Die Kärntner gastieren heute in Runde eins bei Regionalligist Wallern. Nach wie vor an Bord: Erfolgscoach Didi Kühbauer, der trotz Cup-Erfolg und Liga-Rang vier gehalten werden konnte.
"Vielleicht sollte ich mir einen Manager zulegen, das wäre eine gute Geschichte", grinst der 54-Jährige im "Heute"-Talk. "Denn ich denke, dass ich die Fähigkeit habe, um auch im Ausland zu arbeiten. Meine Bilanz ist nicht so schlecht in den letzten Jahren. Vielleicht habe ich früher ein paar Leute abgeschreckt mit meiner Art. Aber den Didi Kühbauer von vor zehn Jahren gibt es nicht mehr. Ich bin recht pflegeleicht geworden."
Selbst ein Job in Saudi-Arabien käme für den Burgenländer infrage. "Sicher, denn auch dort gibt es gute Spieler. Aber natürlich geht man wegen des Geldes dort hin. Ich bin nicht Klopp oder Mourinho, die sich ihren Arbeitsplatz aussuchen können. Definitiv ausschließen würde ich aber Russland."
Kühbauer ist Realist. Er weiß, dass die Erfolge mit dem WAC nicht leicht zu wiederholen sein werden. "Es wird sich zeigen, wo die Reise hingeht. Es wird jedenfalls wieder harte Arbeit. Dass wir als kleiner Klub so lange vorne dabei waren im Titelkampf, ist eigentlich unglaublich. Es hat alles zusammengepasst, wir waren in einem Flow, haben bei den Zugängen aufs richtige Pferd gesetzt."
Einer von ihnen, Dejan Zukic, steht schon wieder vor dem Absprung. Ein Klub aus der MLS buhlt um den Offensivmann. "Er hatte 21 Torbeteiligungen, wir müssten ihn auf jeden Fall ersetzen." Klub-Boss Dietmar Riegler ist gefragt. "Dass der Kader derzeit zu klein ist, wissen die Chefs", stellt Kühbauer klar.
Mit Donis Avdijaj hat sich das "Wolfsrudel" namhaft verstärkt. Der 28-Jährige war lange als Heißsporn bekannt. Dass es aus diesem Grund zu Diskussionen mit Kühbauer kommen könnte, glaubt der Coach selbst nicht. "Donis hat sich gut entwickelt. Außerdem habe ich selten mit Spielern Probleme, denn ich lasse ihnen ihre Meinung – solange sie nicht über das Ziel hinausschießen. Das darf zwar vorkommen, aber nicht dauerhaft. Dann müsste man Klartext reden – und das kann ich bekanntlich gut."
Intensiv verfolgt heuer ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick den WAC. Hauptgrund: Erik Kojzek. Der Stürmer aus Slowenien wird eingebürgert, das rot-weiß-rote Nationalteam ruft. "Er hatte einen Kometenaufstieg, aber er ist noch immer 19 Jahre jung, das darf man nicht vergessen", bremst Kühbauer vor zu hohen Erwartungen. "Wir werden ihm keinen Druck auferlegen, das wäre idiotisch. Denn er hat noch einiges zu lernen. Aber er ist willig, das ist ideal."