Szene

Künstler protestieren in offenem Brief gegen ORF

Die Kunst- und Kulturszene tobt! In einem offenen Brief an ORF-Chef Roland Weißmann wird gefordert, Gebührengelder für Bildung und Kunst zu verwenden.

Amra Duric
Promis wie Verena Altenberger, Josef Hader und Thomas Stipsits kritisieren ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in einem offenen Brief.
Promis wie Verena Altenberger, Josef Hader und Thomas Stipsits kritisieren ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in einem offenen Brief.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Zahlreiche Größen aus der Kunst- und Kulturbranche wettern jetzt in einem offenen Brief gegen ORF-Generaldirektor Roland Weißmann und ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher. Grund dafür ist die geplante Umstrukturierung von FM4 und Ö1. In einem Interview mit dem "Standard" hatte Thurnher auf die Frage, ob FM4 ein junges Ö3 werden könnte, geantwortet: "Vielleicht wird es das. Das weiß man nicht."

Im Hinblick auf Ö1 erklärte die Radio-Direktorin: "Natürlich hat Ö1 als Info- und Kultursender auch eine Aufgabe als Kulturproduzent. Das ist eine wirkliche Funktion von Ö1, die wir nicht aufgeben dürfen. Aber vielleicht geht nicht mehr alles, was bisher gegangen ist." Laut "Standard" ist Ö1 noch dazu mit Sparvorgaben von rund 900.000 Euro konfrontiert. Welche Maßnahmen diesbezüglich gesetzt werden sollen, stehe laut Thurnher noch nicht fest.

Unterschrift von Hader, Altenberg & Co.

Bei heimischen Künstlerinnen und Künstlern sorgen Thurnhers Aussagen nun für viel Wirbel. In einem offenen Brief an die ORF-Geschäftsführung fordern unter anderem Wanda, Bilderbuch, Josef Hader, Veronika Franz, David Schalko, Nikolaus Ofczarek, Verena Altenberger, Thomas Stipsits, Michael Ostrowski und Ulrich Seidl, dass die Gebührengelder für Bildung, Kunst und Kultur eingesetzt werden.

"Das ORF Radio schickt sich an, Inhalte und ganze Sendereihen aus dem Programm von Ö1 zu streichen oder bis zur Unkenntlichkeit zu kürzen: ZEIT-TON, die Ö1 JAZZ Nacht, die Lange Nacht der Neuen Musik, Kunstradio und weitere Formate sind davon betroffen. Insgesamt geht es um mindestens 575 Stunden zeitgenössischen, größtenteils österreichischen Musikschaffens, die aus dem öffentlichen Raum verschwinden sollen", heißt es in dem Brief.

ORF-Chef nimmt Kritik "sehr ernst"

Zu den Unterzeichnern gehören auch Kulturinstitutionen wie die Salzburger Festspiele, die Wiener Philharmoniker und die Österreichischen Bundestheater. Gegenüber der APA erklärte ORF-Chef Weißmann, dass man "selbstverständlich" die Kritik der namenhaften Kunstschaffenden "sehr ernst" nehmen würde.

"Eine wirtschaftliche und sparsame Gebarung ist allerdings auch und gerade für den ORF als überwiegend öffentlich finanzierte Institution eine Notwendigkeit", konterte der Generaldirektor und betonte: "Ö1 und FM4 werden auch weiterhin die breite Plattform für österreichische Kunst und Kultur sein." Weiters bemängelte Weißmann die "sehr verkürzte, polemische Darstellung", beziehungsweise freie Interpretation von Thurnhers Aussagen.

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