Österreich

Stromkunde wütet – "Zahle mehr, Anbieter macht Gewinne"

Ein Stromkunde ärgert sich: "Trotz Rekordgewinns des Anbieters muss ich viel mehr bezahlen". Sogar der Salzburger Landeshauptmann schaltet sich ein.

Christian Tomsits
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Kunde Albert B. muss höheren Preis einzahlen, während der Anbieter Dividende auszahlt.
Kunde Albert B. muss höheren Preis einzahlen, während der Anbieter Dividende auszahlt.
iStock (Symbolbild)

"Mich ärgert es maßlos, dass ich jetzt mehr zahlen muss, während der Konzern zeitgleich Gewinne ausschüttet", so Albert B. (Name geändert) aus Salzburg. Der Elektrotechniker ist schon seit Jahrzehnten treuer Kunde bei der Salzburg AG. Seit 1. April muss der 61-Jährige nun draufzahlen: Denn mit diesem Stichtag erhöht die Salzburg AG die Strom- und Gaspreise für ihre Bestandskunden. "Ich verstehe ja, dass die Preise anziehen, aber mich ärgern die Ungereimtheiten", sagt er. 

Strompreis stieg schon vor Krieg in die Höhe

Bei Strom wird der Preis um stolze 56,3 Prozent angehoben – steigt von 8,7 auf 13,6 Cent pro Kilowattstunde. Beim Gas steigt der Preis um stolze 57,1 Prozent. Laut Aussendung sieht sich die Salzburg AG dazu "aufgrund der aktuellen Entwicklungen am weltweiten Energiemarkt und der damit verbundenen Steigerung des österreichischen Strom- und Gaspreis-Index" gezwungen. Man liege damit aber "auf marktüblichen Niveau", betonte man.

Neukunden müssen drei Mal (!) so viel zahlen

Richtig happig wird es aber für Neukunden: Die müssen bis zu 191 (!) Prozent mehr bezahlen, als noch zu Jahresbeginn (Gas Vorher: 8,7 Cent. Nachher: 34,8 Cent pro Kilowattstunde) Das kann abhängig von der Haushaltsgröße richtig ins Geld gehen.

Besonders brisant: Fixiert wurde der satte Anstieg schon Anfang Februar – also noch vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine. Schon damals hatten die Preise am europäischen Strommarkt kräftig angezogen.

Teurerer Tarif, obwohl Verbrauch gleich bleibt

Der Energieanbieter scheint übrigens jede Gelegenheit zu nutzen, um Bestandskunden Neukunden werden zu lassen, berichtet Albert B. "Ein Bekannter etwa übernahm den Vertrag seines verstorbenen Vaters – obwohl das Haus sozusagen bereits Bestandskunde war, der Verbrauch gleich bleiben sollte, muss der Sohn nun Neukunde werden und bekommt somit den teureren Tarif", weiß er. 

Was außerdem für starke Spannungen sorgt: Kürzlich schütte die Salzburg AG satte 30 Millionen an Dividende aus. Davon profitieren die Eigentümer (Land und Stadt Salzburg sowie die Energie AG OÖ) massiv. 12 Millionen Euro kassierte das Land Salzburg kürzlich. Landeshauptmann Wilfried Haslauer stellte sich vor die Kunden, sagte: "Wir verwenden jeden Euro aus dieser Dividende, um die Teuerung bei der Bevölkerung abzufedern." Wie er das bewerkstelligen will, ist offen.

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