Der niederländische Fotograf Anton Corbijn (69) hatte schon Hollywoodgrößen wie David Bowie († 2016), Depeche Mode und U2 vor der Kamera. Dass der 69-jährige mit Ikonen der Musikwelt mittlerweile befreundet ist, sieht man dem bodenständigen Künstler nicht an.
"Anton Corbijn: Favourite Darkness" (von 15. Februar bis 29. Juni) im Kunstforum ist die erste Einzelausstellung des Fotografen in Wien und findet anlässlich seines 70. Geburtstags statt. Kuriert wurde sie von Lisa Ortner-Kreil.
Die Werke von Corbijn prägen seit Jahrzehnten die Popkultur. Im Lauf seiner langen Laufbahn, schoss er unzählige ikonische, Schwarz-Weiß-Porträts von Künstlern aus Musik, Film, Literatur, Kunst und Mode. Sein Einfluss ist groß. Der Künstler selbst beschreibt seine Bilder als imperfekt: "Ich mag menschliches Scheitern und imperfekt sein. Das zeigt sich in meinen Werken", so der Fotograf. Die sieben Räume zeigen 200 Arbeiten, darunter seine berühmtesten Fotografien, aber auch eine Auswahl seiner Musikvideos.
Mit der Ausstellung will Ortner-Kreil sein "Gesamtwerk analysieren und weniger danach zu fragen, wen er fotografiert, sondern wie er fotografiert." Für die Schau im Kunstforum möchte die Kuratorin unter diese Celebrity-Oberfläche zu tauchen und das Talent des Künstlers hervorheben.
Gleich im ersten Raum "Meine Welt" taucht man in die Welt des Star-Fotografen ein, diesen hat er selbst zusammengestellt. Laut der Kuratorin sind es Arbeiten, die "vielleicht überraschen, aber auch eine Bandbreite seines Schaffens demonstrieren." Danach folgen unter anderem Räumlichkeiten, wo die Zusammenarbeit mit der Band "Depeche Mode" gezeigt, wird sowie ein Saal, wo ausschließlich weibliche Porträts hängen.
„Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Zukunft haben werden“Ingried Bruggerim Gespräch mit "Heute"
Die Werke von Corbijn sollen jedoch nicht die letzten in der Location sein. Die für das restliche Jahr geplanten Ausstellungen scheinen gesichert. Ingried Brugger, die seit 2000 geschäftsführende Direktorin des Bank Austria Kunstforums ist, blickt optimistisch in die Zukunft: "Ich freue mich, dass wir eine Übergangsfrist verhandeln konnten, die es uns ermöglicht, das Kunstforum weiterzuführen. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Zukunft haben werden".