Politik

Biograf warnt Kurz vor FPÖ: "Rechtsextreme Spinner"

Heute Redaktion
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2018 veröffentlichte "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer die Biografie von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Nun warnt er ihn vor einer neuen Koalition mit der FPÖ.

Kurz hatte Ronzheimer für die Biografie, die 2018 erschien, sogar Gespräche mit seiner Familie und engsten Bekannten ermöglicht. Für die Recherche hatte Ronzheimer Kurz schon im Herbst 2017 gefragt: "Wie können Sie nur mit einer solchen Partei koalieren?". Kurze Zeit später machte Kurz den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zum Koalitionspartner und Vizekanzler.

Kürzlich erklärte der Autor und Journalist im "Heute"-Interview, die "DNA der FPÖ" sei nicht regierungsfähig und schade dem Ansehen Österreichs. Man müsste jetzt klar sagen: "Mit diesen Nazis kann keine Partei koalieren." Ronzheimer halte es auch für unwahrscheinlich, dass sich die Volkspartei noch einmal auf eine Koalition mit den Freiheitlichen einlasse.

"Riesen-Fehler nicht machen!"

Nun meldet sich Ronzheimer mit einem großen Kommentar in der deutschen "Bild" zu den "Ösi-Wahlen" zu Wort – wieder zu möglichen Koalitionen. "Der jüngste Altkanzler der Welt, der schon bald wieder Kanzler sein will, hält sich alle Optionen offen – auch ein Bündnis mit der FPÖ. Aber zum zweiten Mal darf er diesen Riesen-Fehler nicht machen!", so Ronzheimer.

Zwar sei Strache, der "bereit war, Österreich für den eigenen Vorteil zu verkaufen" nun "nach der schmierigen Ibiza-Affäre Geschichte", doch Ronzheimer sagt: "Das Problem ist aber längst nicht nur Strache." In der kurzen Regierungszeit der ÖVP mit der FPÖ habe es "einen Nazi-Skandal nach dem anderen, unfassbare Aussagen, ekelhafte Vergleiche" gegeben.

"Putin-Freunde und Ausländerfeinde"

Ronzheimer schreibt gar: "Das internationale Ansehen Österreichs wurde durch die FPÖ geschädigt. Eine Neuauflage NACH 'Ibiza-Gate' würde einen Sturm der Entrüstung auslösen. Und große Sorgen!" Der Autor nennt dabei etwa die verweigerte Zusammenarbeit der Geheimdienste wegen der Russland-Nähe der FPÖ und die "Verbindungen" von Ex-Innenminister Herbert Kickl zu den rechtsextremen Identitären.

Ronzheimer warnt Kurz ausdrücklich vor einer Neuauflage der Koalition mit der FPÖ: "Wer mit der FPÖ koaliert, sitzt am Ende mit rechtsextremen Spinnern, Putin-Freunden und Ausländerfeinden am Tisch. Es passt nicht zum Menschen Sebastian Kurz." Außerdem würde der Schritt Kurz selbst gefährden, denn in der FPÖ müssten so viele Skandale aufgearbeitet werden, dass eine erneute Koalition schnell wieder zerfallen würde. Und das würde man dann Kurz anlasten.

Aufregung in der FPÖ

Aufgeregt reagiert man in der FPÖ auf den Kommentar des "Bild"-Journalisten. "Ein neuer Gipfel an Einmischung in die österreichische Innenpolitik", findet FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Die Österreicher würden keine politischen Ratschläge aus dem Ausland brauchen. Gleichzeitig warnt Vilimsky seinerseits vor einer Koalition, nämlich vor einer "Linkskoalition mit Grünen und Neos in der Regierung".