Politik

Kurz erteilt Après-Ski für diesen Winter eine Absage

Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt neue Corona-Maßnahmen an, und stellt klar: So wie früher, wird dieser Winter nicht mehr sein.

Jochen Dobnik
Teilen
Apres-Ski wird kommenden Winter anders aussehen, als zuletzt.
Apres-Ski wird kommenden Winter anders aussehen, als zuletzt.
picturedesk/Helmut Graf/Montage: Heute

"Wir werden sicherstellen, dass es einen Wintertourismus gibt, der sicher ist. Das bedeutet, wir werden Maßnahmen setzen und arbeiten gerade intensiv an einem Konzept, dass der Tourismus funktioniert", erklärt Bundeskanzler Kurz im Interview mit der deutschen "Bild". Doch eines ist klar: "Es wird keinen Après-Ski geben, wie wir das gewohnt sind."

Neue Corona-Maßnahmen

Bereits im ORF-"Sommergespräch" wich Vizekanzler Werner Kogler der Frage, wie es heuer trotz Corona auf Österreichs Pisten aussehen könnte, noch ein wenig aus. Es wird Einschränkungen geben, "dann werden eben weniger Menschen gleichzeitig mit dem Lift rauffahren", so Kogler. Auch der Bundeskanzler wird gegenüber der "Bild" nicht viel konkreter.

"Es wird natürlich gewisse Sicherheitsvorkehrungen geben, beim Abendessen, im Hotel"

, kündigt Kurz an - womöglich schon ein erstes Indiz darauf, welche weiteren Corona-Maßnahmen das "virologische Quartett" am Mittwoch um 12 Uhr in einer Pressekonferenz verkünden wird - "Heute" berichtet live vom Ministerrat. 

"Einschnitt ist notwendig"

"Après-Ski wird es natürlich nur sehr eingeschränkt geben können. Das ist ein Einschnitt der notwendig ist in Zeiten der Pandemie. Aber einen schönen Urlaub zu verbringen, Ski fahren zu gehen, gut Essen zu gehen am Abend, all das wird möglich sein“, so der Kanzler weiter.

Apres-Ski wird kommenden Winter anders aussehen, als zuletzt - im Bild: DJ Ötzi
Apres-Ski wird kommenden Winter anders aussehen, als zuletzt - im Bild: DJ Ötzi
picturedesk.com

Der Skiort Ischgl im Tirol war in der Anfangsphase der Pandemie das Zentrum der Corona-Ausbreitung in Europa. Bereits Mitte August hat das Skigebiet Paznaun-Ischgl das Sicherheitskonzept für die kommende Saison vorgestellt - Maskenpflicht auf dem Sessellift und Corona-Test inklusive. Mehr hier >>

Tourismusbranche verzweifelt

"Wir haben es im Sommer gut geschafft: Wir hatten an den Seen, aber auch an den Bergen sehr viele Touristen aus Österreich, auch aus Deutschland, und sie haben trotz Corona-Pandemie einen schönen und sicheren Urlaub genießen können. Die wenigen Infizierten, die wir hatten in den Tourismusgebieten, die konnten sehr schnell begrenzt werden und eine breite Ansteckung konnte verhindert werden. Dasselbe Ziel haben wir für den Winter", erklärt Kurz. Doch Details bleibt er schuldig.

Zu wenig wohl auch für die Tourismusbranche: "Es ist fünf vor zwölf", erklärte Helga Freund, Vorstandsmitglied von Österreichs größtem Tourismuskonzern, der Verkehrsbüro Group (Ruefa, Eurotours, Hofer Reisen, Hotellerie- und Business Touristik) vor kurzem gegenüber dem "Kurier". "Wir brauchen klare Regelungen für ganz Österreich, wie der Wintertourismus heuer stattfinden wird", so die Tirolerin. Vielleicht gibt es diese ja - endlich - am Mittwoch.