Im Zusammenhang mit den verheerenden Waldbränden im US-Bundesstaat Kalifornien hat die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, der Stadtverwaltung schwere Vorwürfe gemacht. Die Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar (rund 16,5 Millionen Euro) wirke sich jetzt negativ auf die Fähigkeit ihrer Behörde aus, die Brände zu bekämpfen, beklagte Crowley im US-Fernsehsender "CNN". "Wir können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben nicht genug Feuerwehrleute", sagte sie.
Sie habe immer wieder bei Budgetanforderungen darauf hingewiesen, dass ihre Behörde unterbesetzt und unterfinanziert sei, beklagte Crowley. Es würden 62 zusätzliche Feuerwachen benötigt. Die Zahl der Einsätze sei seit 2010 um 55 Prozent gestiegen, die Zahl der Feuerwehrleute aber gesunken, erklärte sie. "Zusätzliche Ressourcen werden uns bei der aktuellen Katastrophe helfen", so Crowley. "Aber in Zukunft kann das überall in der Stadt Los Angeles passieren, und wir müssen vollständig finanziert und unterstützt werden", forderte sie.
Mit den Vorwürfen der Budgetkürzungen konfrontierte ein Journalist auch die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass. "Bereuen Sie, die Mittel gekürzt zu haben?", fragt der Reporter von "Sky News". Reaktion? Keine. "Haben Sie den Bürgerinnen und Bürgern nichts zu sagen?" Reaktion? Keine. "Elon Musk sagt, dass Sie unfähig seien. Erwägen Sie es, Ihren Posten zu räumen?" Reaktion? Keine. "Keine Entschuldigung?" Reaktion? Ebenfalls keine.
Der Reporter erwischte Karen Bass am Flughafen. Sie landete kurz zuvor von einer Dienstreise nach Ghana. Am Samstag machte sie sich auf den Weg nach Afrika, als am gleichen Tag die Wetterbehörde vor den starken Winden gewarnt hatte. Ihre Abwesenheit wird ebenfalls kritisiert.
Gemäß "L.A. Times" sagte Bass anschließend, dass sie sich auf dem schnellsten Weg nach Hause begeben habe – einen Teil des Fluges habe sie in einem Militärflugzeug verbracht, wo sie Zugang zu einem Telefon hatte. So habe sie während dieser Zeit mit ihrem Team vor Ort kommunizieren können.
Unterstützung bekommt Bass von Kathryn Barger, einem Mitglied des Los Angeles County Bezirksrats. "Glaubt mir, sie (Karen Bass, Anm.d.Red.) ist sehr involviert." Sie habe während Bass' Abwesenheit mit ihr in regelmäßigem Kontakt gestanden. Auch der Sheriff vom Los Angeles County, Robert Luna, stärkt Bass den Rücken: "Selbst wenn ich sie nicht sehe, ist sie anwesend." Andere aber sehen das anders. Ein Anwohner sagt: "Sie hätte am Dienstag hier sein müssen. Punkt."