Politik

"Lächerlich":Mikl-Leitner befetzt sich jetzt mit Kogler

"Vizekanzler Kogler hat offenbar Lust am Streiten", sagt NÖ-Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Die Debatte um "Normaldenkende" gerät aus dem Ruder.

Nicolas Kubrak
Vizekanzler Kogler habe "offenbar Lust am Streiten", so die Landeshauptfrau.
Vizekanzler Kogler habe "offenbar Lust am Streiten", so die Landeshauptfrau.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Was ist heutzutage schon "normal"? Nach den neusten Aussagen der niederösterreichischen Landeshauptfrau ist eine lautstarke politische Debatte entflammt. Sie vertrete "die große Mehrheit der Normaldenkenden" und mache Politik für die "normal denkende breite Mitte der Bevölkerung". Daraufhin gab der grüne Vizekanzler Werner Kogler ein Interview, in dem er Mikl-Leitner heftig kritisierte. Er sprach von einer "brandgefährlichen" und "präfaschistoiden" Ausdrucksweise.

"Laute Stimme für schweigende Mehrheit"

Nun geht der Polit-Streit in die nächste Runde. In einem Gespräch mit der "Krone" fand die VP-Landeshauptfrau deutliche Worte. Sie halte die Debatte über die Begrifflichkeit "Normaldenkende" für "lächerlich". Sie definierte den Begriff folgendermaßen: "Normaldenkende versus Radikale, versus Extreme. Normaldenkende im Gegensatz zu den Klimaklebern, zu den Marxisten, zu den Verschwörungstheoretikern." Die Politikerin ist der Meinung, es brauche eine laute Stimme für die "schweigende Mehrheit", die in der Früh aufstehe, zur Arbeit fahre, die für ihre Familie etwas schaffen wolle und die Andersdenkende nicht ausgrenze. Das seien für Mikl-Leitner die "Normaldenkenden". 

Frontal-Angriff gegen Kogler

Die Aussage des Vizekanzlers sei "unbedacht" gewesen, sagte die Landeshauptfrau im Interview. Es müsse erlaubte sein, anzusprechen, was die breite Mehrheit denkt – etwa über Klimakleber. "Schauen wir nach Düsseldorf oder Hamburg. Familien, die monatelang ihr Geld sparen, um in den Urlaub fliegen zu können, werden blockiert. Da gibt es kein Verständnis", so Mikl-Leitner. 

"Ja, ich halte die Debatte für lächerlich", bekräftigte die Politikerin einmal mehr und ging frontal auf Kogler los. "Vizekanzler Kogler hat offenbar Lust am Streiten", es sei ihm ein "Dorn im Auge", wenn man anspreche, dass man nicht gegen Klimaschutz sei, wenn man gegen die Klimakleber das Wort erhebe. "Das beeindruckt mich aber nicht. Ich lasse mir den Mund nicht verbieten, wenn es um die Interessen von Land und Leuten geht", stellte sie klar.

FPÖ-Zusammenarbeit "professionell"

Im "Krone"-Interview zog Mikl-Leitner ein erstes Resümee zur Zusammenarbeit mit der FPÖ – mit der im Bund (zumindest offiziell) niemand koalieren möchte, auch nicht die ÖVP, wie Bundeskanzler Karl Nehammer erst kürzlich klarstellte. "Meine Aufgabe ist es, mich auf Niederösterreich zu konzentrieren. Und da kann ich sagen: Ja, die Zusammenarbeit funktioniert professionell. Ich lasse mir, was die Arbeit in Niederösterreich betrifft, nicht dreinreden vom Bund", sagte die Landeshauptfrau. 

Die Bilanz mit Udo Landbauer, der sich nicht als Landeshauptfrau-Stellvertreter bezeichnen möchte, beschrieb sie folgendermaßen: "Es war von Anfang keine Liebesheirat. Ich bin Landeshauptfrau. Wir schreiben das Jahr 2023." Einen kleinen Hieb in Richtung in Richtung ihres Stellvertreters ließ sie sich nicht verkneifen: "Wenn man heute ein Problem hat, Stellvertreter einer Frau zu sein, dann müsste man schon als Mann ein sehr kleines Ego haben."

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