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Laut Ökotest solltest du diese Müsli-Sorten nicht essen

50 Fruchtmüslis wurden dem Öko-Test unterzogen. Das Ergebnis: Einige der Getreidemischungen seien wahre "Pestizidcocktails".

Jochen Dobnik
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50 Fruchtmüslis mit Fruchtanteilen von sieben bis 55 Prozent wurden dem Öko-Test unterzogen.
50 Fruchtmüslis mit Fruchtanteilen von sieben bis 55 Prozent wurden dem Öko-Test unterzogen.
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Das deutsche Magazin Öko-Test (Ausgabe 1/2022) hat 50 Früchtemüslis mit Fruchtanteilen von sieben bis 55 Prozent untersucht. 21 davon schnitten mit "sehr gut" ab, aber auch 19 mit der schlechtesten Note "mangelhaft" – einige der Getreidemischungen seien wahre "Pestizidcocktails", so die Tester.

Bio-Produkte liegen in diesem Test hingegen vorne. So fallen von den insgesamt 29 getesteten Bio-Produkten tatsächlich nur zwei durch – dreizehn sind hingegen "gut" oder "sehr gut".

Spuren von 31 Schadstoffen gefunden

Den Negativrekord stellte das "Seitenbacher Müsli glutenfrei" auf, in dem die Tester Spuren von 31 (!) verschiedenen Pestiziden nachwiesen. Darunter die in der EU verbotenen Fungizide Carbendazim und Famoxadon. Auch in "Dr. Oetker Vitalis Früchtemüsli" wurden Spuren von 14 Pestiziden gefunden. 

Das krebsverdächtige Spritzgift Glyphosat, dessen massenhafter Einsatz die Artenvielfalt gefährdet, fanden die Tester in fünf Müslis. Es kann über die Verpackung ins Müsli gelangen.

Verunreinigungen mit Mineralöl

Zudem wiesen einige Müslis Verunreinigungen mit Mineralölbestandteilen auf – selbst Bio-Müslis enthalten aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). "Zu dieser Stoffgruppe können auch krebserregende Verbindungen gehören. Lebensmittel sollten deshalb vorsorglich frei von MOAH sein", schreibt Öko-Test.

Die Vermutung: Die Mineralölbestandteile könnten etwa aus Verpackungen oder Schmierölen an Maschinen in die Müslizutaten gelangt sein.

In elf Produkten wurden darüber hinaus Mineralölkohlenwasserstoffverbindungen (MOSH) nachgewiesen. Diese können sich im Körper anreichern – welche Folgen das hat, gilt als noch unerforscht. Im "Mühle Müsli Dinkel-Früchte, Demeter" von Spielberger ("ungenügend") und dem "Rosengarten Früchte Müsli" von Minderleinsmühle ("mangelhaft") bewertete "Öko-Test" die Gehalte sogar als "stark erhöht".

Beim Zucker wird getrickst

Dass der Hinweis "ohne Zuckerzusatz" nichts über den tatsächlichen Zuckergehalt aussagt, bekräftigen die Tester abermals. So bestünden einige Müslis zu einem Viertel und mehr aus Zucker, ohne dass in der Zutatenliste Zucker, Rohrzucker oder Glukosesirup vorkomme. Die Süße stamme vor allem aus den enthaltenen Trockenfrüchten. Das "Bio Früchte Müsli" von dm ("gut") war Spitzenreiter in Sachen Zuckeranteil: Es enthielt 32 Prozent Zucker.

Für sechs Müslis im Test gilt: Schon eine 50-Gramm-Portion enthält mehr Zucker, als die Weltgesundheitsorganisation WHO selbst für einen Erwachsenen für gesundheitlich unbedenklich hält. Für Kinder rät "Öko-Test" zu Müslis mit nicht mehr als 15 Prozent Zuckeranteil.