Erst seit zwei Tagen ist Karl Lauterbach (SPD) der neue Gesundheitsminister Deutschlands, doch hat im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung offenbart er bereits eine Hiobsbotschaft, die weit über die Grenzen unserer Nachbarn hinaus für Aufsehen sorgt.
"Corona ganz zu besiegen wird uns über die absehbare [Legislatur-]Periode – vier Jahre – nicht gelingen. Da muss man realistisch sein", lautet die düstere Prognose des 58-Jährigen. Der Grund dafür: es wird immer neue Varianten und Mutationen geben.
"Die Varianten entstehen oft in Menschen, die Immunschwäche haben, die Autoimmunerkrankungen haben, die Krebserkrankungen haben. Diese Varianten gehen erstmal weiter, das muss man realistischerweise so sehen", führt der erfahrene Epidemiologe aus.
Wie gefährlich die neue, in Südafrika entdeckte Omikron-Variante wirklich ist, sei laut Lauterbach noch nicht klar: "Wir wissen, dass Omikron deutlich ansteckender ist. Wir wissen, dass Omikron auch diejenigen befällt, die schon einmal infiziert waren – ja auch diejenigen, die schon zwei Mal infiziert waren. Über die Schwere der Erkrankung wissen wir noch sehr wenig."
Der Neo-Minister hofft aber, dass auch die neuen Varianten mit Impfungen in den Griff zu bekommen sein werden. Dazu müsse aber die Impfquote so hoch getrieben werden, "dass selbst bei neuen Varianten so gut wie keine Gefahr besteht und das sich nicht weiter ausbreitet. Daran arbeite ich seit der Stunde eins, seit ich das Ministerium betreten habe – schon vor meiner Vereidigung."
Wie auch Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein schätzt Lauterbach die aktuelle Omikron-Lage so ein, "dass die Impfungen ohne Booster wahrscheinlich hier nicht ausreichen werden". Ob es auch einen vierten Stich speziell gegen die neue Mutante(n) brauchen werde, "wird sehr stark davon abhängen, wie schwer man bei Omikron erkrankt und ob es weitere Varianten gibt".