Eine Wiener Lehrerin (29) ließ sich im Vorjahr mit einem ehemaligen Schüler (17) ein – und geriet so ins Visier einer skrupellosen und brutalen Jugendbande. Den Beschuldigten zwischen 14 und 17 Jahren wird vorgeworfen, sich mehrmals und wiederholt an der 29-Jährigen vergangen zu haben. Außerdem sollen sie die Frau erpresst, bestohlen und ihre Kreditkarte verwendet haben. Ein Verdächtiger ließ sich regelmäßig Geld überweisen – die Unschuldsvermutung gilt.
Die Jugendlichen aus Afghanistan, dem Irak, aus Rumänien und Österreich – die sich selbst als Liesing-Gang bezeichnen – fackelten im Jänner mutmaßlich auch die Erdgeschoss-Wohnung der Wienerin ab. Den Minderjährigen mit Migrationshintergrund werden auch Einbruchsdiebstähle und Vandalismus rund um den Bahnhof Liesing angelastet. Auf TikTok sollen die Burschen damit angegeben haben.
Von den fünf Burschen sitzen derzeit nur noch vier in U-Haft in der Justizanstalt Josefstadt ein. Ein 14-Jähriger wurde diese Woche aus dem Gefängnis entlassen. Laut Gericht wurde der Verdächtige gegen "gelindere Mittel" entlassen. Der junge Afghane darf keinen Kontakt zu den übrigen Verdächtigen bzw. zum Opfer aufnehmen, muss sich an seiner Adresse aufhalten und mit den Behörden zusammenarbeiten. Insgesamt wird gegen sieben Verdächtige ermittelt – darunter ist auch der ehemalige Schüler (17), mit dem die Lehrerin ein Verhältnis hatte.
Die Lehrerin ist schwer traumatisiert, mehrfach soll sie von den Burschen zuhause vergewaltigt und dabei gefilmt worden sein. Bei der Einvernahme zeigten die jungen Gang-Mitglieder keine Reue. Im Gegenteil: Über die Vorwürfe wurde gekichert, das Opfer lautstark ausgelacht. Der Ermittlungsakt umfasst 1.587 Seiten, die Unschuldsvermutung gilt.