"Firefly Petunia" heißt die neu geschaffene Pflanze, die das US-Start-up Light Bio gezüchtet hat. Das Unternehmen beschreibt das Licht als "sanftes Leuchten ähnlich dem Mondlicht". Sie kann in Töpfen, Körben oder im Garten angebaut werden und erreicht eine Größe von etwa 20 bis 25 Zentimeter mit reichlich weißen Blüten. Die Pflanze ist pflegeleicht und gedeiht ohne besondere Bedingungen oder Behandlungen.
Das Phänomen der biologischen Leuchtfähigkeit (Biolumineszenz) ist bei vielen verschiedenen Insekten, Meerestieren und sogar Pilzen zu finden. Genetisches Material von einem solchen Pilz (Neonothopanus nambi) haben die Entwickler der Pflanze beigegeben. Mit dieser Methode leuchtet die Pflanze so stark, dass es mit freiem Auge sichtbar ist – durchgehend selbstständig. Je stärker der Stoffwechsel der Pflanze, desto stärker die Leuchtkraft.
Wenn Lebewesen ihr eigenes Licht erzeugen und aussenden, spricht man von Biolumineszenz. Viele Meerestiere, Bakterien, Pilze und einige Insekten wie Glühwürmchen nutzen sie. Das Licht wird durch eine chemische Reaktion im Körper des Tieres erzeugt. Das Leuchten wird aus verschiedenen Gründen genutzt, z. B. um miteinander zu kommunizieren, Beute zu finden, sich vor Raubtieren zu verstecken oder sie zu warnen und um einen Partner anzulocken. Rund 76 Prozent der Meerestiere sind biolumineszent, d. h. sie erzeugen ihr eigenes Licht durch eine Reihe chemischer Reaktionen oder durch Bakterien, die Licht abgeben.
Als 1986 die ersten leuchtenden Pflanzen entwickelt wurden, wurde ein Spray verwendet, das aus genetischem Material von Glühwürmchen hergestellt wurde, um den Leuchteffekt zu erzeugen. Seitdem suchen Wissenschaftler nach etwas, das effektiver wirkt, und das bietet dieser Pilz.
Light Bio optimiert kontinuierlich die Genetik biolumineszierender Pflanzen, um die Helligkeit weiter zu erhöhen. Sie gehen davon aus, dass zukünftige Pflanzen mindestens zehnmal heller sein werden. Auch mehr Pflanzenarten und mehr Farben sind vorgesehen. Das erklären die Forscher des Start-ups in einer zugehörigen Studie, die im Fachmagazin Nature Methods erschien.
Die ersten 50.000 Exemplare (jeweils 29 Dollar) können jetzt vorbestellt werden. Eine internationale Lieferung ist aber noch nicht möglich.