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Augen auf! Daran erkennst du einen schlechten Eissalon

Regenbogenbunt, einfallsreich dekoriert und kunstvoll aufgetürmt - was gut aussieht, muss nicht unbedingt auch gut sein. So erkennst du Industrieeis.

Christine Scharfetter
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Ist das Eis besonders farbenfroh, kreativ dekoriert und aufgetürmt, dann sollte man besser Vorsicht walten lassen.
Ist das Eis besonders farbenfroh, kreativ dekoriert und aufgetürmt, dann sollte man besser Vorsicht walten lassen.
Getty Images/iStockphoto

Seit Wochen zeigt das Thermometer in Österreich um die 30 Grad Celsius an – und das schon im Juni. Höchste Zeit für eine Erfrischung und die schmeckt vor allem in gefrorener Form: Im Schnitt isst jeder Österreicher etwa acht Liter Eis pro Jahr, das sind 64 Kugeln oder rund 21 Stanitzeln.

64 Kugeln, die allerdings gut überlegt sein sollten, denn nicht jeder Eissalon hält, was er verspricht.

Selbst aus Fertigpulver angerührt

Bezeichnungen, wie "aus eigener Herstellung" oder "selbstgemacht" sind rechtlich nicht verbindlich, warnt der deutsche Ökotest. Aus eigener Herstellung kann demnach auch bedeuten, dass eine fertige Grundmasse mit frischen Früchten oder Schokolade "verfeinert" wurde oder einfach Fertigpulver angerührt wurde.

Der Blick ins Sortiment kann hier helfen. Echte Handwerkseisgeschäfte würden meist wenige, dafür ausgewählte Geschmacksrichtungen anbieten, weiß Ökotest. Empfiehlt aber dennoch, im Zweifel den Inhaber direkt nach der Produktionsweise zu fragen.

Diese Faktoren verraten mindere Qualität

Damit der nächste Eissalonbesuch nicht zum Reinfall wird, verraten wir die Ökotest-Hinweise für schlechte Eis-Qualität:

 Knallige Farben:

Je greller das Eis leuchtet, desto wahrscheinlicher ist es, dass es industriell und mit Zusatzstoffen hergestellt wurde.

 Kunstvoll aufgetürmtes Eis:

Das Eis türmt sich kunstvoll-geschmeidig in die Höhe – ein Hinweis auf Emulgatoren und unter Umständen auch auf nicht korrekte Kühlung. Emulgatoren sind Hilfsstoffe, die es ermöglichen, dass zwei nicht miteinander mischbare Komponenten in einer stabilen Verbindung bestehen können. Bei Eiscreme sind es Wasser und Fett. Diese vermischen sich erst, wenn sogenannte „grenzflächenaktive Stoffe“ hinzugegeben werden, die sowohl wasser- als auch fettlöslich sind.

 Mangelnde Sauberkeit:

Mangelnde Sauberkeit, zum Beispiel durch Eisportionierer, die nur kurz in Wasser getaucht werden, dreckige Schürzen oder Eisbehälter, die zu erhöhten Keimzahlen in der Eiscreme führen können.

 Kristalle im Eis:

Frisches Eis ist nicht nur cremig, es hinterlässt auch einen leichten Fettfilm am Gaumen. Schmeckt es allerdings "kristallig", dann kann das nicht nur ein Zeichen sein, dass es schon älter ist. Die Kristalle im Eis weisen auf eine Unterbrechung der Kühlkette hin.

Das ist gutes Eis

Eissalons, die das Eis selbst herstellen, haben meist eher wenige, dafür aber ausgewählte Geschmacksrichtungen und stellen die Eissorten aus Zutaten wie Milch, Obers, Zucker, Früchten und Gewürzen frisch her. Im Zweifel gilt: Immer nachfragen!

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