Gesundheit

11-Jährige in Kambodscha an Vogelgrippe gestorben

Der Fall des Mädchens sei die erste bekannte menschliche Infektion mit dem H5N1-Stamm in dem südostasiatischen Land seit 2014.

Sabine Primes
Die Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten.
Die Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten.
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Ein 11-jähriges Mädchen in Kambodscha ist an dem ersten bekannten Fall von Vogelgrippe beim Menschen seit neun Jahren gestorben, wie die Gesundheitsbehörden bestätigt haben.

Bei dem Mädchen aus der ländlichen Provinz Prey Veng wurde am Mittwoch das H5N1-Virus diagnostiziert. Sie war bereits eine Woche zuvor (am 16. Februar) an hohem Fieber, Husten und Halsschmerzen erkrankt. Sie wurde zwar ins Kinderkrankenhaus in die Hauptstadt Phnom Penh gebracht, starb aber kurz nach der Diagnose. Das kambodschanische Gesundheitsministerium teilte mit, dass auch ihr Vater positiv getestet wurde, aber keinerlei Symptome zeigte. Elf weitere Personen wurden untersucht.

Am Donnerstag erklärte Gesundheitsminister Mam Bunheng, dass dies die erste bekannte menschliche Infektion mit dem H5N1-Stamm in Kambodscha seit 2014 sei. Die Behörden haben Proben von mehreren toten Vögeln aus der Nähe des Dorfes des Mädchens genommen. Die Dorfbewohner wurden davor gewarnt, tote oder kranke Vögel zu berühren.

Die Aviäre Influenza (Geflügelpest, Vogelgrippe) ist eine akute, hochansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung der Vögel. Hochempfänglich für das Virus sind Hühner, Puten und zahlreiche wildlebende Vogelarten.

In Kambodscha wurde zuletzt 2014 ein Fall von Vogelgrippe gemeldet. In den zehn Jahren davor wurden 56 Fälle von H5N1-Infektionen beim Menschen registriert, von denen 37 tödlich verliefen. Menschliche Fälle von Vogelgrippe sind selten, da Menschen nicht die Rezeptoren in Hals, Nase und oberen Atemwegen haben, die für den aktuellen Virusstamm empfänglich sind. Menschen, die mit infiziertem Geflügel arbeiten, sind einem höheren Risiko ausgesetzt, sich anzustecken.

Die WHO hat seit 2021 acht Fälle von H5N1-Infektionen beim Menschen registriert, darunter in China, Indien, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA. Auch in Österreich gab es Fälle. Ein neuer, hoch ansteckender Virusstamm infiziert Vögel auf der ganzen Welt. Der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe kreist seit Oktober 2021 um den Globus.

Millionen Tiere betroffen

Die Weltorganisation für Tiergesundheit teilte der BBC Anfang des Monats mit, dass sie fast 42 Millionen Einzelfälle bei Haus- und Wildvögeln registriert hat. Fast 15 Millionen Hausvögel, einschließlich Geflügel, sind an der Krankheit gestorben, und mehr als 193 Millionen weitere wurden vorsorglich getötet. Der Erreger hat auch Säugetiere wie Nerze und Otter infiziert.