Gesundheit

Bringt Moderna jetzt die Krebs-Impfung auf den Markt?

Das Pharmaunternehmen hat eine Phase-2-Studie zu einer Krebs-Impfung abgeschlossen. Schon in wenigen Jahren könnte sie zum Einsatz kommen.

Christine Scharfetter
Gibt es bald eine mRNA-Impfung gegen Hautkrebs? Eine erfolgreich abgeschlossene Phase-2-Studie von Moderna und Merck macht Hoffnung. (Symbolbild)
Gibt es bald eine mRNA-Impfung gegen Hautkrebs? Eine erfolgreich abgeschlossene Phase-2-Studie von Moderna und Merck macht Hoffnung. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Die Pharmaunternehmen Moderna und Merck haben die Phase 2 der klinischen Tests zu ihrem mRNA-Impfstoff gegen Krebs mit Erfolg abgeschlossen. Demnach senke die Impfung das Risiko eines Wiederauftretens von Hautkrebs und das Risiko, an Hautkrebs zu sterben, um 44 Prozent. 157 Patienten mit Hautkrebs im dritten oder vierten Stadium nahmen an der Studie teil.

Die Kombination des Impfstoffs mit klassischen Immuntherapien habe die "Fähigkeit, ein neues Musterbild in der Krebsbehandlung zu sein", so Moderna-Chef Paul Burton. Auch Eliav Barr, der Leiter der Merck Forschungslabore, bezeichnete die Ergebnisse als "einen enormen Schritt vorwärts in der Immuntherapie".

Die Aktien des US-Pharmaunternehmens schossen nach der "spektakulären" Verkündung bereits sprungartig in die Höhe und konnten ihren Wert innerhalb eines Tages um etwa 25 Prozent steigern.

Impfstoff muss individuell angepasst werden

Die Impfstoffe wirken jedoch nicht präventiv, sondern können nur bei Patienten eingesetzt werden, die bereits an Hautkrebs leiden. Da sich die Krebszellen in jedem Patienten unterscheiden würden, müsse auch der Impfstoff auf jeden Patienten individuell angepasst werden. Dieser soll den Impfstoff schließlich alle drei Wochen verabreicht bekommen.

Im Jahr 2023 wollen Merck und Moderna mit der dritten Phase der klinischen Tests an Hautkrebspatienten beginnen. Bereits in wenigen Jahren könnte die Impfung auf den Markt kommen. Dafür müssen jedoch auch die Zulassungsbehörden zustimmen.

Um den Impfstoff zu entwickeln, entnahmen die Forscher sowohl Tumor-Gewebe als auch gesundes Gewebe und entschlüsselten die genetischen Sequenzen. In Zukunft wollen Merck und Moderna die Impfung auch für andere Krebstypen wie Lungenkrebs, Blasenkrebs und Brustkrebs einsetzen. Auch der Moderna-Rivale Biontech arbeitet inzwischen mit Hochdruck an mRNA-Krebs-Impfungen. Moderna hat zuletzt schon Studienerfolge in Bezug auf eine mRNA-Impfung gegen HIV vorweisen können.