Gesundheit

Hautkrebs von zu viel Solarium – Frau geht wieder hin

12 Jahre geht die Frau regelmäßig ins Solarium. Sie erkrankt an Hautkrebs und wird operiert. Dann geht sie wieder hin – bis der Krebs zurück kommt.

Sabine Primes
Besuche im Solarium fördern Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung. (Symbolbild).
Besuche im Solarium fördern Hautkrebs und vorzeitige Hautalterung. (Symbolbild).
Getty Images/iStockphoto

Um sich attraktiver zu fühlen, beginnt die heute 56-jährige Julie Elrod aus Florida (USA) mit 24 Jahren regelmäßig ins Solarium zu gehen – zweimal pro Woche. Schon davor verbringt die junge Frau jede Minute in der Sonne. Sonnencreme benutzt sie nicht. Bis 12 Jahre später gleich zwei Arten von Hautkrebs bei ihr diagnostiziert werden. Als die zweifache Mutter einen Fleck auf ihrer Stirn bemerkt, der verkrustet, aber nicht verheilt, geht sie zum Arzt. Diagnose: Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom. Sie unterzieht sich zwei Operationen, um den Krebs zu entfernen.

Das Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom zählen zum so genannten "weißen Hautkrebs". Sie entstehen durch zu lange und intensive Aufenthalte unter UV-Bestrahlung wie Sonnen- oder Solariumlicht. Zuerst zeigt er sich als Knötchen oder Verhärtung. Weil ein Basaliom anfänglich die gleiche Farbe hat wie die übrige Haut, bleibt es oft als solches unentdeckt. Wird es nicht behandelt, kann es zu nässenden Geschwulsten mit Krustenbildung heranwachsen, die sich immer weiter ausbreiten. Für eine gelungene Behandlung muss der Tumor entfernt werden und gegebenenfalls ist eine Strahlentherapie oder Chemotherapie nötig.

"Absolute Dummheit"

Jedem anderen würde die Diagnose wohl die Lust auf die Sonnenbank für immer verderben – nicht so Julie Elrod. Ihre Sucht nach einem sonnengeküssten Teint ist so groß, dass sie sich bald darauf wieder unters UV-Licht legt. Etwas, das sie heute als "die Definition von absoluter Dummheit" bezeichnet.

Es kommt, was kommen muss: Bei Elrod wird ein zweites Mal Hautkrebs festgestellt. Doch diesmal reichen zwei OPs für die Heilung nicht aus. Insgesamt hatte die Mutter 12 Operationen sowie Hauttransplantationen von Hals und Schuler für Stirn und Ohren. Zusätzlich muss sie ihre Gesichtshaut einen Monat lang mit einer Chemotherapie-Creme einschmieren – ein Gefühl, als ob jemand "Säure auf ihr Gesicht kippt". Ihr ganzes Gesicht ist durch Narben und roten, rauen Flecken entstellt. "Es war so entsetzlich schmerzhaft. Es wäre weniger schmerzhaft gewesen, mir den Arm abzuschneiden", beschreibt Elrod diese Zeit. 

Heiligtum Sonnencreme

"Ich liebte es, wie ich aussah, wenn ich gebräunt war, ich mochte es nicht, blass zu sein. Als ich jünger war, habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht, was ich meiner Haut antue", resümiert Elrod. Heute ist sie klüger. Die zweite Hautkrebs-Diagnose bewegt sie dazu, ihr Leben zu ändern. Heute trägt sie täglich Sonnenschutz auf und geht alle sechs Monate zum Hautarzt, um sich untersuchen zu lassen.

"Es war schmerzhaft, wahrscheinlich eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die ich je gemacht habe, und ich würde niemandem diesen Schmerz wünschen. Jetzt macht mir die Sonne Angst, weil ich sie mit Schmerzen verbinde. Ich würde anderen raten, jedes Mal, wenn man rausgeht, Sonnencreme zu benutzen – auch wenn es draußen nicht besonders sonnig ist. Außerdem sollte man unbedingt mit den Solarien aufhören, sie werden einen umbringen und das Leben und das Gesicht ruinieren."

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