Gesundheit

Corona steigt – diese Impf-Empfehlung ist nun fix

Die Corona-Zahlen steigen. Jetzt hat das Nationale Impfgremium getagt, die Empfehlungen sind eindeutig und schließen auch das neue Covid-Vakzin ein.

Christine Scharfetter
Virologin Monika Redlberger-Fritz ist Teil des Nationalen Impfgremiums.
Virologin Monika Redlberger-Fritz ist Teil des Nationalen Impfgremiums.
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Nach den Sommermonaten sorgt das Coronavirus wieder für steigende Infektionszahlen. Rechtzeitig dazu hat jetzt die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht für den angepassten Comirnaty-Impfstoff gegeben. Ein monovalentes Vakzin des Herstellers Biontech, der an die XBB-Variante angepasst ist, von der auch die aktuell kursierende Corona-Variante EG.5.1 ("Eris") abstammt.

Gleich zwei gute Gründe für Nationale Impfgremium (NIG), die Empfehlungen für die Impfung gegen das Coronavirus zu überarbeiten – was jetzt im Rahmen einer Tagung geschehen ist.

Hohe Durchseuchungsrate

Das wichtigste Ergebnis: "Für alle, die noch nicht geimpft sind, reicht mittlerweile eine Impfung als Grundimmunisierung anstatt von drei Stichen aus, mit Ausnahme der Kinder zwischen 6 Monaten bis 5 Jahren", so Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien und Mitglied des Nationalen Impfgremiums gegenüber "Heute".

Das hänge damit zusammen, dass die Durchseuchung in Österreich mittlerweile hoch genug sei. "Wir gehen davon aus, dass mittlerweile jeder schon einmal Kontakt zu dem Virus hatte und somit eine Impfung ausreichen sollte", erklärt die Virologin. 

"Alle ab 12"

Trotzdem: Laut Gesundheitsminister Johannes Rauch empfehle das Nationale Impfgremium die Corona-Schutzimpfung im Herbst allen Menschen ab 12 Jahren, besonders aber Menschen ab 60, Risikopersonen und Gesundheitspersonal. "Neu: Auch für bisher Ungeimpfte reicht eine Impfung für einen guten Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf oder Long COVID", erklärt Rauch weiter.

Hintergrund: Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) gehe davon aus, dass praktisch jeder Mensch Kontakt mit Corona hatte und eine grundlegende Immunität erworben hat. 

Der neue Impfstoff ist an die derzeit aktiven XBB.1.5-Varianten angepasst. Die Lieferung ist für nächste Woche angekündigt und geht dann an die Bundesländer. Impfungen sind bei niedergelassenen Ärzt:innen verfügbar, teils auch bei Impfstellen von Städten und Gemeinden.

(5.) Auffrischungsimpfung

Doch trotz steigender Infektionszahlen gibt es die dringende Impfempfehlung zur Auffrischung eben nur für Personen aus vulnerablen Gruppen. "Wir empfehlen es vor allem jenen Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 sowie Personen im Gesundheitsbereich", sagte auch Redlberger-Fritz im Vorfeld.

Eine Impfempfehlung für junge und gesunde Personen wird insbesondere dann nahegelegt, wenn regelmäßiger Kontakt zu vulnerablen Gruppen besteht oder eine Beschäftigung mit erhöhtem Infektionsrisiko ausgeübt wird. 

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    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch <strong>Geschmacks- und Geruchssinn</strong> beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch Geschmacks- und Geruchssinn beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
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    Doch auch, wenn nicht direkt empfohlen, so würden sich auch weiterhin alle anderen impfen lassen, wenn sie das möchten. Selbst einer fünften Auffrischungsimpfung stehen nichts im Wege. "Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen und ist auch individuell zu entscheiden", so die Expertin.

    Nächste Corona-Welle fix

    Schließlich sei schon vor dem Sommer klar gewesen, dass es wieder zu einer Corona-Welle kommen würde. "Die Frage ist bis jetzt nur wann und in welcher Intensität – und das hängt schlussendlich von der Immunisierung ab", hält Redlberger-Fritz fest.