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Pestizide und Antibiotika – ist Bio wirklich gesünder?

Bio ist nicht gleich Bio. Aber was es mit dem Siegel auf den Lebensmitteln wirklich auf sich hat.

Nadja Masoner
Bio oder konventionell. 
Bio oder konventionell. 
Getty Images/iStockphoto

Der Kauf von Bio-Lebensmitteln, hat sich über die letzten Jahren rasant erhöht. Schließlich sollen Bio-Produkte gesund sein und dafür zahlt man offenbar gerne ein wenig mehr. Aber ist die Bioware ihren Preis wert – oder können wir darauf verzichten?

Ein Bio-Produkt muss laut Europäischer Union folgendes aufweisen: Das Produkt muss aus einem ökologisch kontrollierten Anbau stammen, darf keinem chemisches Pflanzenschutzmittel oder Dünger unterzogen werden und tierische Produkte dürfen kein Antibiotika oder Wachstumshormon beinhalten – artgerecht gehalten werden sollen die Tiere natürlich auch.

Was die meisten jedoch nicht wissen, auch in Bio-Produkten, dürfen nicht ökologisch erzeugte Inhalte erscheinen und das sogar bis zu 5 Prozent. Hier sprechen wir, jedoch nur vom EU Bio Siegel – in Bioläden, wird meist schon ein erweitertes Siegel verwendet – deshalb auch der höhere Preis. 

Sind Bio-Produkte vom Supermarkt schlechter?

Alle Produkte die ein Biosiegel besitzen, erfüllen auch die Vorgaben. Wer jedoch mehr als 95 Prozent Bio haben will, sollte eher in Bioläden seinen Einkauf erledigen, oder einen Supermarkt mit Bio-Produkten, wie die Marke "Demeter" kaufen. Diese reduzieren die laut EU Bio Siegel erlaubten Zusatzstoffe nochmals von selbst und weisen das anhand weiterer Siegel aus.

Siegeln hin oder her, worauf zu achten ist: Bio muss noch lange nicht regional sein – und eben dieser Punkt ist mindestens genauso wichtig. Entscheidend ist außerdem, auf saisonale Kost zu achten.

Rund um das EU- Bio Siegel sehen wir weitere bekannte Abbildungen die auf ein Bio-Produkt hinweisen.
Rund um das EU- Bio Siegel sehen wir weitere bekannte Abbildungen die auf ein Bio-Produkt hinweisen.
Montage

Aber wieso dann Bio kaufen?

Mit dem Kauf von Bio-Lebensmitteln tun wir nicht nur uns selbst, sondern auch der Umwelt und den Tieren etwas Gutes. Dies sollten sehr wohl auch Vorteile sein, die uns dazu anregen, auf die Wahl unserer Produkte im Einkaufswagen zu achten. Zudem bringen uns Regionale und Bio-Produkte einen weiteren umweltlichen Fortschritt: Die Minimierung der Co2-Emissionen, aufgrund der Vermeidung von langen Transportwegen. Auch das Grundwasser wird durch die Produktion von Bio-Lebensmitteln im Gegensatz zu konventionellen Produkten, aufgrund von Düngemitteln, nicht geschädigt.

Wie sieht es mit tierischen Bio Produkten aus?

Auch hier gibt es ein Gesetzt, das eingehalten werden muss, um ein Biosiegel zu erhalten. Dieses besagt, dass man einer artgerechten Haltung, mit angemessenen Platz und gegebenen Freigang für jedes Tier bieten muss. Zusätzlich, muss natürlich jedes Tier mit einem Bio-Futter gefüttert werden. Der Einsatz von Antibiotika ist hierbei strengstens untersagt.

Wie steht es um die Haltbarkeit?

Auch Bioprodukte halten einige Zeit, jedoch nicht solange wie konventionelle, die mit Pestiziden und Konservierungsstoffen haltbar gemacht werden. Aber hier gilt, frisch verzehren ist sowieso am gesündesten.