Gesundheit

Weltweit erstes Migräne-Nasenspray zugelassen 

"Zavzpret" wurde für den US-Markt zugelassen und soll ab Juli erhältlich sein. In Studien konnte das Spray Schmerzen wirksam lindern. 

Sabine Primes
"Zavzpret" blockiert ein Protein im Gehirn, das die Migräne auslöst.
"Zavzpret" blockiert ein Protein im Gehirn, das die Migräne auslöst.
iStockphoto.com; Pfizer; Collage: heute.at

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Migräne in ihrer Liste der zehn am stärksten beeinträchtigenden Krankheiten auf. Frauen sind häufiger Betroffen als Männer. Die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) – das amerikanische Gesundheitsministerium – hat am Freitag das Nasenspray "Zavzpret" von Pfizer zur Behandlung von Migräne zugelassen. Es im Juli auf den US-Markt kommen und auf Verschreibung erhältlich sein. Wann und ob es in Europa auf den Markt kommt, steht noch nicht fest.

So wirkt Zavzpret

Zavzpret wirkt durch die Blockierung von CGRP, einem Protein, das im Gehirn freigesetzt wird und Migräne auslöst. Laut Pfizer ist es der erste und bislang einzige Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP)-Rezeptor-Antagonist in Form eines Nasensprays zur akuten Behandlung von Migräne bei Erwachsenen und erweitert das Migräne-Portfolio des Konzerns.

CGRP steht für "Calcitonin Gene-Related Peptide" und ist eine körpereigene Substanz, die bei Migräne vermehrt ausgeschüttet wird und die Blutgefäße im Gehirn stark erweitert. Dadurch entsteht eine Entzündungsreaktion, die einer der Gründe für die starken Kopfschmerzen bei Migräne sein könnte.

Ein Nasenspray käme auch Patienten zugute, die keine Tabletten schlucken können. Etwa, wenn die Migräne mit Übelkeit und Erbrechen einher geht. Durch die Einnahme als Nasenspray wird der Verdauungstrakt umgangen, auch die Wirkung kann schneller einsetzen. Zavzpret ist zur Behandlung akuter Migränesymptome bestimmt, es beugt ihnen nicht vor.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung

Die Daten aus der Zulassungsstudie zeigen, dass der Spray bei der Linderung von Migräneschmerzen innerhalb von 15 Minuten half, der Effekt hielt bei manchen Probanden und Probandinnen bis zu 48 Stunden an. Unter den 1.405 Personen, die zwischen Oktober 2020 und August 2021 an der Studie teilnahmen, gaben etwa 24 Prozent derjenigen, die das Medikament einnahmen, an, dass sie zwei Stunden nach der Behandlung Schmerzfreiheit erlebten, verglichen mit 15 Prozent der Personen in der Placebogruppe.

Die häufigsten Nebenwirkung war eine Beeinträchtigung des Geschmacksinns oder Nasenbeschwerden, so Pfizer in der Pressemitteilung

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