Gesundheit

Neue Migräne-Impfung könnte Millionen Geplagten helfen

Ein internationales Forscherteam hat eine Impfung entwickelt, die schwere Migräne-Anfälle erheblich reduziert. Dabei werden Antikörper injiziert.

Sabine Primes
Ein Migräne-Anfall macht Betroffene völlig handlungsunfähig und kann Stunden oder – in Extremfällen – sogar Tage dauern.
Ein Migräne-Anfall macht Betroffene völlig handlungsunfähig und kann Stunden oder – in Extremfällen – sogar Tage dauern.
Getty Images/iStockphoto

Wer noch nie Migräne hatte, kann sich glücklich schätzen. Denn dann hat er keine Ahnung, wie höllisch weh das pochende Gefühl und die Schmerzen im Kopf tun, die sich bei jeder Bewegung und jedem Geräusch zu verschlimmern scheinen. Meist kommen noch Übelkeit und/oder Erbrechen dazu. Erreicht die Migräne dieses Stadium, helfen die meisten Medikamente nicht mehr. Das einzige, was man dann noch tun kann, ist hinlegen, den Raum verdunkeln, absolute Ruhe, Wasser trinken und die Stirn mit einem kalten Lappen kühlen – und es irgendwie überstehen. Wer oft unter starken Kopfschmerzen leidet, sollte dies bei einem Migräne-Spezialisten abklären lassen. Oft ist den Betroffenen nicht bewusst, dass sie nicht "normale" Kopfschmerzen, sondern eine richtige Migräne haben.

Leben mit Migräne

Die meisten Menschen haben gelernt, mit ihrer Migräne zu leben und erkennen meist die Anzeichen für einen sich anbahnenden Migräneanfall und können bereits frühzeitig reagieren. Bisher galten Triptane als Mittel der Wahl bei Migräneanfällen. Allerdings muss man sie früh genug einnehmen, damit sie wirken können. Leider kann es auch vorkommen, dass sämtliche Schmerztabletten nicht wirken.

Triptane sind gefäßverengende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkstoffe, die gegen Cluster-Kopfschmerz und Migräne (mit und ohne Aura) eingesetzt werden. Sie wirken umso besser, je früher die Einnahme in der Migräneattacke erfolgt (am besten innerhalb der ersten Stunde nach Beginn).

Antikörper gegen Migräne spritzen

In solchen Fällen könnte die neue Migräne-Antikörpertherapie (auch Migräne-Impfung genannt) helfen. Dabei handelt es sich um eine Art passive Impfung. Das bedeutet, dass nicht der eigene Körper die Antikörper gegen die Entzündungsstoffe bildet, welche für die Migräne verantwortlich sind, sondern die entsprechenden Antikörper werden im Rhythmus von vier Wochen gespritzt.

Bei Patienten mit besonders schwerer Migräne hilft die Impfung zwar nicht vollständig, aber die Kopfschmerzen werden deutlich reduziert, sodass sie sich dann mit einfachen Schmerzmitteln gut und schnell behandeln lassen, schreiben die Mediziner.

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