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Ein Jahr Probewohnen auf dem Mars – Nasa zeigt Wohnung

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat eine Anlage vorgestellt, in der Freiwillige das Leben auf dem Mars simulieren und wissenschaftlich arbeiten sollen.

Christine Scharfetter
Klein, aber fein: Hier können die "Marsianer" vor dem Bildschirm entspannen.
Klein, aber fein: Hier können die "Marsianer" vor dem Bildschirm entspannen.
REUTERS

Ein Jahr lang zu viert auf dem Mars. Wie ist das für die menschliche Psyche, wie wirkt sich das auf die Fitness aus? Das will die US-Raumfahrtbehörde Nasa jetzt in einer Anlage im Johnson Space Center im US-Bundesstaat Texas herausfinden. Dort soll das Leben auf dem roten Planeten jetzt auf 160 Quadratmetern simuliert werden.

"Wir planen eine Serie von drei einjährigen Missionen, bei denen wir eine astronautenähnliche Besatzung auswählen, die hier in der 'Mars Dune Alpha' leben wird", erklärte Grace Douglas, Leiterin des Forschungsprojektes "Crew Health and Performance Exploration Analog" (CHAPEA), bei der Präsentation gegenüber Medien. "Sie werden hier ein Jahr lang isoliert und eingesperrt sein und ähnliche Aktivitäten ausführen, wie wir sie auch auf der Marsoberfläche erwarten würden."

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    Die "Mars Dune Alpha" ist insgesamt 160 Quadratmeter groß und soll das Leben auf dem Mars simulieren.
    Die "Mars Dune Alpha" ist insgesamt 160 Quadratmeter groß und soll das Leben auf dem Mars simulieren.
    REUTERS

    Die vier bezahlten Freiwilligen müssen unter realistischen Mars-Bedingungen leben. Das heißt, sie werden nicht viel Wasser haben, keine frische Luft, nur sehr wenig Gepäck und nur sehr begrenzten Kontakt zu Freunden und Familie - eben genauso, wie Menschen womöglich in ferner Zukunft auf einer Mars-Station leben würden.

    Mars-Häuser aus dem 3D-Drucker

    Dafür stehen Probanden vier Schlafzimmer, zwei Toiletten, ein Wohnraum, ein Forschungslabor und ein Fitnessstudio zu Verfügung. In einem vertikalen Gemüsegarten soll sie Salat, Tomaten und dergleichen für die Verpflegung anbauen.

    Eine ähnliche Unterkunft soll in ein paar Jahren auch tatsächlich auf dem Mars stehen, wie Douglas betont. "Die Wände der Wohn- und Arbeitsräume stammen aus dem 3D-Drucker. Dies ist eine der Technologien, die die Nasa als Möglichkeit für den Bau von Lebensräumen auf anderen Planeten oder Mondoberflächen in Betracht zieht."

    Spazieren auf dem Mars per Virtual Reality

    Das einzige, was sich im "Mars Dune Alpha" nicht simulieren lasse, sei die Mars-Anziehungskraft, so Douglas. Dafür wurde jedoch eine Extra-Zone eingerichtet: "Hier haben wir einen Raum geschaffen, wo wir per Virtual Reality Weltraum- beziehungsweise Marsspaziergänge unternehmen und simulierte Marsexperimente durchführen können. Etwa geologische Proben nehmen, Staub vom Weltraumanzug oder Solarpaneelen entfernen oder Reparaturen am Haus", erklärte Alex Baughman, Human-Performance-Ingenieur der Nasa.

    So steht im roten Sand unter anderem ein großes Laufband. "Wenn man über die Reise zum Mars nachdenkt, möchte man sich vielleicht etwas genauer ansehen, das sechs Stunden entfernt liegt. Da draußen gibt es viel zu entdecken. Wir können sie also nicht einfach sechs Stunden lang im Kreis herumlaufen lassen", so Suzanne Bell, Gesundheitsexpertin bei der Nasa.

    Das Experiment beginnt noch diesen Sommer. Wer in die Unterkunft einziehen wird, ist noch nicht bekannt. Der Nasa-Chef Bill Nelson rechnet bis zum Jahr 2040 mit einer bemannten Mars-Mission.

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