Eine veritable Affäre brachte im Sommer die Linzer Polit-Landschaft ins Wanken: Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) räumte ein, dass er gelogen hatte. Die Wahl des Managers der Kulturstätte Brucknerhaus war geschoben worden. Das Fatale: Der Politiker hatte dem später geschassten Manager Dietmar Kerschbaum im Vorfeld die Fragen der zuständigen Kommission zugespielt.
Der Stadtchef trat zurück, der Weg für einen vorzeitigen Urnengang war frei. Eigentlich hätte die Bevölkerung erst im Zuge der Landtags- und Gemeinderatswahlen 2027 über einen neuen Bürgermeister abstimmen sollen.
Der Wahlkampf in den vergangenen Wochen war vor allem von zwei Dingen geprägt: den Chaostagen in der Bundespolitik und dem anhaltenden Höhenflug der FPÖ. Daher schwebten über dem Ausgang der Kommunalwahl deutlich mehr Fragezeichen als üblich.
Jetzt steht fürs Erste fest: Prammer, der in den vergangenen Monaten schon amtsführender Vizebürgermeister war, und Raml gehen in die Stichwahl. Am 26. Jänner werden die Linzer wieder an die Urnen gerufen.
Das Endergebnis: Der SPÖ-Kandidat kam auf 40,2 Prozent der Stimmen, jener der FPÖ auf 20,2 Prozent. Dahinter folgen: Martin Hajart (ÖVP) mit 18,3 Prozent und Eva Schobesberger (Grüne) mit 13 Prozent. Die weiteren Plätze: 3,6 Prozent für Lorenz Potocnik (Linz plus), 2,4 Prozent für Gerlinde Grünn (KPÖ) und 2,3 Prozent für Georg Redlhammer (Neos).
Spannend, was bis dahin passiert. Denn heute in einer Woche entscheiden die Burgenländer über den Landtag. Weitere Faktoren: die Entwicklungen im Bund und die Mobilisierungskraft der beiden Linzer Kontrahenten.
Zur Erinnerung: Bei der vorangegangenen regulären Bürgermeisterwahl 2021 musste Klaus Luger ebenfalls in eine Stichwahl. Er setzte sich damals mit 73,1 zu 26,9 Prozent ganz klar gegen ÖVP-Kandidat Bernhard Baier durch.