Österreich

Bischof will verheiratete Priester zulassen

Heute Redaktion
Teilen
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer will auch verheiratete Diakone zur Priesterweihe zulassen.
Der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer will auch verheiratete Diakone zur Priesterweihe zulassen.
Bild: Diözese Linz / Hermann Wakolbinger

Der Bischof von Linz, Manfred Scheuer, will verheiratete Diakone zur Priesterweihe zulassen – es sei dafür "wirklich an der Zeit", findet er.

Bischof Manfred Scheuer spricht sich für eine Zulassung "bewährter Männer" (so werden in der Kirchenlehre verheiratete Diakone genannt) zur Priesterweihe aus. Er hoffe darauf und sehe, dass es dafür "wirklich an der Zeit" sei, sagte er in einem Interview mit dem ORF OÖ.

Würde man diesen Schritt weiter aufschieben, könnte dies der katholischen Kirche schaden, so der Linzer Diözesanbischof.

Papst zum Umdenken angeregt

In einer vatikanischen Sondersynode (Versammlung der Bischöfe im Vatikan) schlugen die in Rom versammelten Bischöfe dem Papst vor, über die Priesterweihe neu nachzudenken und auch verheiratete Diakone in Einzelfällen zur Priesterweihe zuzulassen.

Priester leitet sich vom griechischen Begriff presbyteros, dem Ältesten, ab. Der Priester empfängt in der Weihe die Aufgabe, in persona Christi die Sakramente der Eucharistie, Vergebung (Beichte) und Krankensalbung zu feiern.

Ein Priester verspricht in der Weihe, für die Kirche und mit der Kirche zu beten – aus dieser tiefen Verbundenheit zu Christus übergibt der Priester sein Leben an Gott, weshalb man als Priester in der römisch-katholischen Kirche verspricht, zölibatär (also ehelos) zu leben.

Das Diakonat ist eine Vorstufe der Priesterweihe. Diakone sind meist für etwa eine Jahr als Praktikanten im Rahmen des so genannten Pastoraljahres in einer Pfarre eingesetzt. Sie leben ehelos.

Eine andere Form sind die "Ständigen" Diakone. Sie sind in ihrem Seelsorgeauftrag grundsätzlich ehrenamtlich tätig, können in der Pfarre aber auch eine Anstellung als Pastoralssistent oder Pfarrassisten haben. Diese Diakone können auch verheiratet sein.

(Quelle: dioezese-linz.at)

Auch beim Thema Frauendiakonat hoffe Scheuer dass jetzt was weitergeht. Scheuer hatte in der Vergangenheit für Fortschritte in Richtung Frauendiakonat plädiert.

Priestermangel in Zahlen

1999 verfügte die Diözese Linz über 816 Priester (344 davon gehörten einem Orden an). Zehn Jahre später (2009) waren es 723 Priester (davon 311 Ordenspriester). Aktuelle Zahlen zeigen für 2019 in der Diözese Linz 596 Priester (246 Ordenspriester).

Innerhalb von 20 Jahren ging die Zahl der Priester um 27 Prozent zurück.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf