Politik

Normalität im Spital: "Keine Hauruck-Aktion"

Heute Redaktion
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Personen vor einem Absperrband vor dem Patieneingang des Allgemeinen Krankehaus (AKH) in Wien.
Personen vor einem Absperrband vor dem Patieneingang des Allgemeinen Krankehaus (AKH) in Wien.
Bild: picturedesk.com

Die Spitäler werden ihren Notbetrieb beendet und schrittweise geöffnet, kündigt Gesundheitsminister Anschober an. Das wird vorsichtig gemacht, "keine Hauruck-Aktion".

Die berühmte Phase 2, die Phase der langsamen Öffnung, soll auch auf die Spitäler und den Gesundheitsbereich ausgeweitet werden. Wie genau das aussehen wird, gibt Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) am Freitag bekannt.

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"Einmalig in Europa"

Während die internationalen Seiten weiterhin schlecht sind, verzeichnen wir in Österreich von gestern auf heute nur noch einen Zuwachs 0,8 Prozent, berichtet Anschober die aktuellen Zahlen: "Das ist einmalig in Europa", freut er sich. Auch die aktiv Erkrankten sinken weiter: Am Freitag ist sie deutlich unter 5.000.

Schrittweise Öffnung im Gesundheitssystem

Am 12. März gab es die Empfehlung, alles abzusagen, was nicht akut notwendig ist, erinnert sich Anschober. Heute, fünf Wochen später, sagt er: "Jetzt können wir mit der Planung beginnen, hier schrittweise Öffnungen im Bereich der Spitäler zu erreichen."

Das sei jetzt keine Hauruck-Geschichte, betont Anschober. Denn es gebe regional große Unterschiede - zum Beispiel bei den Kapazitäten. Ein Krankenhaus, das viele Betten und viel Platz hat, wird früher die Öffnung vollziehen können als kleinere.

Das alles gilt auch für niedergelassene Ärzte, für Ordinationen. Auch unter ganz bestimmten Voraussetzungen, die die Ärztekammer ausgegeben hat. (Hier alle Details.)

Nicht von heute auf morgen

Auf die Normalität in den Spitälern wird man wohl noch länger warten müssen als in den Ordinationen. Von heute auf morgen passiert hier erstmal nichts: "In den nächsten Tagen und Wochen werden die Länder und Anstalten Schritte zur vorsichtigen Öffnungen erarbeiten", dämpft Anschober die Erwartungen.

Worauf ist zu achten? Dass alle notwendigen Operationen stattfinden können UND gleichzeitig Covid-Erkrankte das Virus nicht an Nicht-Infizierte weitergeben können. Diese Balance ist erst zu planen. Die Ausarbeitung dieser Pläne hat in allen Krankenanstalten des Landes bereits begonnen.

Logistische Herausforderung

Dazu erklärt Michael Binder (Medizinischer Direktor Wiener Krankenanstaltsverbund): "Das ist ein Prozess, der sich über die nächsten Wochen erstrecken und regional sehr unterschiedlich sein wird."

Die Idee ist: Es soll eigene, abgeriegelte Corona-Stationen und daneben eigene, corona-freie Normalstationen geben. Das sei aber - wie man sich denken kann - eine hohe logistische Herausforderung, so Binder.

++ Alle aktuellen Infos zum Coronavirus und Österreich gibt's hier ++

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