Dabei machte Keeper Niklas Hedl in der ersten Hälfte keine gute Figur, patzte vor den Treffern von Luis Palma (13.) und Mikael Ishak (21.), fischte aber auch einen Elfmeter des schwedischen Star-Stürmers aus dem Eck (34.). Taofeek Ismaheel hatte noch vor dem Pausenpfiff das schön herausgespielte 3:0 für die Polen nachgelegt (45+2.), ehe Andrija Radulovic in Hälfte zwei für Grün-Weiß verkürzte. "Joker" Leo Bengtsson sorgte in der 77. Minute dann für den Schlusspunkt.
Rapid steht nach dem ersten von sechs Spielen der neuen Ligaphase bereits schwer unter Druck. In drei Wochen erfolgt das erste Heimspiel gegen Serie-A-Team Fiorentina (23.10.).
Rapid-Coach Peter Stöger veränderte seine Startelf gegenüber der 1:3-Pleite im Wiener Derby an drei Positionen, brachte Ange Ahoussou für Serge-Philippe Raux-Yao in der Innenverteidigung, vertraute auf "Kämpfer" Lukas Grgic in der Mittelfeldzentrale für Martin Ndzie und auf Rekord-Zugang Tobias Gulliksen statt des angeschlagenen Janis Antiste, der gar nicht mit nach Polen reiste.
Stürmer Claudy Mbuyi sorgte bereits nach wenigen Sekunden für ein Rapid-Ausrufezeichen, bejubelte den vermeintlichen Führungstreffer (1.), stand dabei aber deutlich im Abseits, das Tor zählte nicht - es war die einzige grün-weiße Offensivaktion für lange Zeit. Die Hütteldorfer versuchten, früh anzulaufen, doch mehr und mehr bekamen die Polen das Geschehen unter Kontrolle. Und jubelten in der 13. Minute über den Führungstreffer durch Palma, dem eine nicht ideale Faustabwehr von Hedl vor die Füße fiel, der den Ball sehenswert ins rechte Eck schlenzte - 1:0.
Die Führung der Polen zeigte Wirkung, denn bei Rapid war plötzlich der Faden gerissen. Das nützte Posen für das schnelle 2:0 durch Kapitän Ishak (21.). Wieder leistete sich Hedl einen gravierenden Schnitzer, einen wesentlich größeren als beim Führungstreffer. Beim Versuch, Palmas Abschluss zu fangen, ließ der Rapid-Keeper den Ball aus den Händen rutschen, Ishak staubte ab. Erst in der 30. Minute holte sich Rapids Schlussmann gegen Palma Selbstvertrauen. Das zeigte der Keeper dann auch in der 34. Minute, parierte einen schwach geschossenen Ishak-Elfmeter. Zuvor hatte Ahoussou den Ball im Strafraum an die Hand bekommen.
Die Offensivbemühungen der Polen gingen aber ungebrochen weiter. Star Ishak traf in der 35. Minute nur die Außenstange, beim Kopfball von Antonio Milic war Hedl zur Stelle (40.). Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schlug es noch ein drittes Mal ein. Ismaheel netzte nach schnellem Doppelpass. Die grün-weißen Abwehrspieler waren nur Statisten. Und Rapid? Da blieb ein Abschluss von Nikolaus Wurmbrand (25.) die einzig nennenswerte Abschlussaktion vor der Pause.
Nach dem Seitenwechsel spielte Rapid zwar offensiver mit, doch gefährlicher blieb Posen, das durch Joel Pereira, der am Ball vorbeihaute, den vierten Treffer verpasste (59.). Dafür schrieb auf der Gegenseite Grün-Weiß durch Radulovic an (64.), der nach einer Hereingabe von Horn nur den Fuß hinhalten musste. Lech agierte in dieser Phase zu passiv, wurde sofort bestraft. Es war aber nur ein kurzes Aufflackern der Rapid-Offensivstärke.
Eine Viertelstunde vor dem Spielende hatten sich die Polen wieder gefangen, noch den vierten Treffer durch den kurz zuvor eingewechselten Bengtsson nachgelegt, der von Ismaheel bedient das lange Eck traf - 4:1 (76.). Damit waren Rapids Offensivbemühungen schnell wieder gestoppt, begnügten sich auch die Polen mit dem klaren Erfolg, auch wenn Antoni Kozubal einen Volley in der Nachspielzeit noch drübersetzte (93.), der eingewechselte Martin Ndzie bei einer Klärungsakti9on sogar noch an die eigene Latte köpfte (94.).