Wintersport

Doppel-Weltmeister! Kriechmayr holt auch Abfahrts-Gold

ÖSV-Star Vincent Kriechmayr erobert in der WM-Abfahrt seinen zweiten Weltmeistertitel. Er holte schon im Super-G Gold.

Sebastian Klein
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ÖSV-Star Vincent Kriechmayr eröffnete die WM-Abfahrt.
ÖSV-Star Vincent Kriechmayr eröffnete die WM-Abfahrt.
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Vincent Kriechmayr raste am Sonntag, drei Tage nach seinem Weltmeistertitel im Super-G von Cortina d'Ampezzo, zu Abfahrtsgold. Der Oberösterreicher sicherte sich damit das Speed-Double bei der WM. In der Geschichte des alpinen Skisports schafften das vor ihm nur zwei weitere Athleten: Hermann Maier (1999) und Bode Miller (2005).

Hundertstel-Krimi

Wie schon im Super-G setzte sich der 29-Jährige vor einem Deutschen durch. Dieses Mal ging die Silber-Medaille nicht an Romed Baumann, den Tiroler in Diensten des deutschen Teams, sondern seinen Kollegen Andreas Sander. Der 31-Jährige hatte nur eine einzige Hundertstelsekunde Rückstand auf Kriechmayr. Es ist der knappste Abstand zwischen Gold und Silber, den es je bei einer WM gegeben hat.

Sieger Kriechmayr: "Als der Andi nach mir im Ziel war und eine Hundertstel hinten war, habe ich mir gedacht: Ist eh gleich, wir werden beide nicht am Podium sein. Weil er in der Traverse auch weit unten war. Aber man hat dann gesehen: Wenn man da zu viel rausnimmt, wie der Beat, dann kann man es unten auch nicht mehr aufholen."

Sander, der auch im Weltcup noch nie auf einem Stockerlplatz war: "Man kann es sich nicht besser aussuchen das erste Podium. Ich bin schon noch richtig sprachlos. Ich hab nicht mit einer Medaille spekuliert nach meiner Fahrt. Es waren andere Bedingungen, es war aggressiver. Das Gefühl war nicht so gut wie gestern im Training. Aber es war für die anderen auch schwer zu fahren. Die Hundertstel tut mir nicht weh, gar nicht! Normalerweise verliere ich unten raus noch, heute habe ich aufgeholt. Ein Dank an meinen Servicemann. Da unten haben wir heute Silber gewonnen."

Bronze ging an den Schweizer Beat Feuz, dem 0,18 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Feuz: "Ich werde sicher gut schlafen. Es war ein schwieriges Rennen. Eine neue Abfahrt, sie hat sich jeden Tag anders präsentiert. Am Schluss ein verdienter Gold-Medalist." Aber: "Wenn man 18 Hundertstel hinten ist, dann wäre Gold möglich gewesen."

Mayer und Baumann geschlagen

Mitfavorit und Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer ging leer aus. Er schied im technisch anspruchsvollen Mittelabschnitt aus.

Baumann hatte nach seiner Silbernen nichts mit den Spitzenplätzen zu tun, sorgte dieses Mal unfreiwillig für Aufsehen. Nach der Zieldurchfahrt kam er zu Sturz und schlug heftig in der luftgepolsterten Werbebande ein. Er war vom Crash schwer gezeichnet, wegen eines Cuts sein Gesicht blutverschmiert.

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    Romed Baumann kommt in der WM-Abfahrt im Ziel zu Sturz und verletzt sich im Gesicht.
    Romed Baumann kommt in der WM-Abfahrt im Ziel zu Sturz und verletzt sich im Gesicht.
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    Auf dem undankbaren vierten Rang teilten sich zwei Athleten ihr "Leid": Der Schweizer Marco Odermatt und der Italiener Dominik Paris verpassten die Medaillen mit 0,65 Sekunden Rückstand auf Kriechmayr doch deutlich.

    Max Franz, der sich nach guten Trainingsfahrten Chancen ausgerechnet hatte, wurde mit 1,25 Sekunden Rückstand 13. Otmar Striedinger musste sich mit dem 19. Rang zufrieden geben (+1,84 Sekunden).

    ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: "Es sind große Emotionen! Ich bin für das Rennen hergefahren. Die Abfahrt ist die Königsdisziplin. Wir waren nicht die Top-Favoriten – das waren Beat Feuz oder Dominik Paris. Und jetzt haben wir erstmals seit 2003 wieder Abfahrts-Gold. Wir sind eine Abfahrts-Nation, jetzt haben wir die Medaille."

    Kriechmayr holte übrigens die 98. Goldmedaille für Österreich bei alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

    Spektakulärer Abflug

    Ein weiteres Highlight: die akrobatische Aktion des Franzosen Maxence Muzaton. Er verhinderte einen schweren Sturz durch ein sehenswertes Rettungsmanöver. Leider dürfte er sich dennoch an Knie und Knöchel verletzt haben.

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      Maxence Muzaton schlägt unfreiwillig eine Pirouette. Spektakulär rettet er sich vor einem schlimmen Sturz.
      Maxence Muzaton schlägt unfreiwillig eine Pirouette. Spektakulär rettet er sich vor einem schlimmen Sturz.
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        Ski-WM: Streifzug durch Cortina d'Ampezzo
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