Baggerlärm statt stille Idylle: Das neue Gutachten zum geplanten Lobautunnel erhitzt die Gemüter.
Lammerhuber
Der aktuelle Prüfbericht zeige, dass die im "Bundesstraßengesetz vorgesehene Variante in fast allen untersuchten Belangen den Alternativen unterlegen ist". Stattdessen solle unter anderem der öffentliche Verkehr ausgebaut werden, fordern Tunnel-Kritiker. Die FPÖ kritisiert die Studie als "Auftragswerk von Gewessler".
"Zusätzliche Verkehrsbelastungen"
Schon eine vor drei Jahren publizierte Evaluierung des betreffenden Abschnitts der S1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn ergab, dass der Tunnel "zusätzliche Verkehrsbelastungen verursachen und damit zu negativen Auswirkungen auf Umwelt, Klima und die Raumstrukturen" führe.
Alternative sei Ausbau der Öffis
An der Streichung der S1 plus Lobau-Tunnel aus dem Bundesstraßengesetz führe "kein Weg vorbei", so Lukas Hammer, Verkehrssprecher der Grünen. Der Alternativvorschlag sehe einen Ausbau von öffentlichem Verkehr und Schienengüterverkehr vor.
Gefährdete Tierarten wie Seeadler brüten wieder in der Lobau.
MA49
Auch auf fachlicher Ebene sei geklärt, "dass wir die mobilitäts- und klimapolitischen Herausforderungen der Zukunft besser bewältigen können als mit diesem Betonprojekt aus dem letzten Jahrhundert", sagte Hammer.
"Dass das Umweltbundesamt in einer über 500-seitigen Litanei den Lobautunnel als schlechteste Verkehrsvariante ausspuckt, ist keine Überraschung, sondern ein reines Auftragswerk der grünen Verkehrsministerin", tobt Niederösterreichs Landesparteiobmann Udo Landbauer.
Die "giftgrüne Verkehrsministerin" wolle offenbar "mit allen Mitteln das dringend notwendige Verkehrsprojekt als Abschiedsgeschenk endgültig begraben".
"Günstigere und bessere Alternativen"
Umweltschutzorganisationen begrüßten die Empfehlung Gewesslers zur Projektstreichung. "Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs liegen günstigere und bessere Alternativen auf der Hand", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher für Global 2000.
Geplanter Verlauf des Straßenprojekts durch die Lobau.
Archiv
Tunnel würde 2,4 Milliarden Euro kosten
Der WWF warnte vor einem "Milliardengrab Lobautunnel": Laut Prüfbericht sei mit Kosten von 2,4 Milliarden Euro für das Verkehrsprojekt zu rechnen.
Die Gutachter erwarten zudem, dass die Südosttangente "nur wenig entlastet, aber speziell in den Bezirken nördlich der Donau die Verkehrsbelastung sogar stark zunehmen würde". Der geplante Tunnel sei demnach die "umweltschädlichste und teuerste" aller Varianten, so der WWF.
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Künftige Regierung soll Tunnel streichen
"Nun liegen bessere Alternativen am Tisch. Die kommende Regierung ist gefordert, den Tunnel ein für allemal aus dem Bundesstraßengesetz zu streichen", fordern Jasmin Duregger, Klimaexpertin von Greenpeace.
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