Österreich öffnet – nun kommen harte Corona-Kontrollen

Vorarlberg ist nur eines von drei Bundesländern, die alle Branchen schon zum frühest möglichen Zeitpunkt öffnen. Und das obwohl Vorarlberg mit 896 die höchste Inzidenz hat. Wien hingegen mit der niedrigsten Inzidenz wartet bis zum 20. Dezember, um etwa die Gastronomie zu öffnen. Ob das logisch sei, wurde Vorarlbergs Landeshauptmann im Ö1-Morgenjournal gefragt.
Dieser wollte die Frage nicht konkret beantworten, erklärte, dass jeder wisse, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und man "in Summe vorsichtig" bleiben müsse. Er verwies aber auf ein dichteres Gastro-Angebot in Wien und drückte Verständnis für Bürgermeister Michael Ludwig aus, der in dieser Frage vorsichtiger agiert. Was das Infektionsgeschehen betreffe, sei Vorarlberg "maximal sechs Tage" hinten nach, dieser Zeitraum spiele aber keine Rolle. Wichtiger sei ein bundesweit einheitliches Vorgehen bei den Regeln.
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Sonder-Regel in Gastro
In der Gastronomie gilt eine strenge 2G-Regel, eine FFP2-Maskenpflicht und verpflichtende Gästeregistrierung. Es gebe keine Nachtgastronomie und eine Sperrstunde von 23 Uhr. Zusätzlich würde sein Bundesland strengere Regeln erlassen, so dürften nur bis zu zehn Personen an einem Tisch sitzen, führte der Landeschef im Interview aus.

Wallner verwies darauf, dass Vorarlberg im Bodenseeraum eingebettet sei. In der Schweiz, Liechtenstein und in Süddeutschland habe es in den vergangenen Wochen keinen Lockdown gegeben. Man dürfe keine antiföderalen Klischees bedienen, verteidigte er die Souveränität der Bundesländer.
Was die Kontrollen des Lockdowns für Ungeimpfte betrifft, erklärt Wallner, dass es die Sicherheits- und Gesundheitsbehörden brauche. Die Polizei könne nur mit stichprobenartigen Kontrollen agieren. Man müsse ehrlich sein: "Wir können nicht hinter jeden Bürger einen Polizisten stellen", erklärte der Politiker. Zum Thema Impfpflicht erklärte er, dass er seine Meinung geändert habe und nun für eine solche eintritt, weil sie der einzige Weg aus der Pandemie sei. Die derzeit kursierenden Strafen seien vom Strafmaß her "richtig". Die Strafen seien "spürbar, aber nicht überzogen", erklärte er zum Abschluss.
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