Politik

"Lockdown kostet uns eine Milliarde Euro pro Woche"

Die Öffnungsschritte zeigen bereits erste Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Lage sei aber nach wie vor angespannt, so die Regierung.

Jochen Dobnik
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Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).
Jeff Mangione / KURIER / picturedesk.com

"Aktuell kostet uns der Lockdown rund eine Milliarde Euro Wertschöpfung pro Monat", erklärt Finanzminister Gernot Blümel bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Jede Lockerung des Lockdowns führe zu unmittelbaren Effekten in der Wirtschaftsleistung. "Diese erwarten wir uns auch in den kommenden Wochen." Am Arbeitsmarkt zeigen die Öffnungsschritte bereits erste Wirkung.

Österreich kreditwürdig

Das Ziel müsse es sein, so Blümel, die Infektionszahlen in den kommenden Wochen gering zu halten, um so weitere, massivere Einschränkungen zu verhindern. Laut aktuellem Konjunktur-Barometer des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) liegt die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) derzeit noch fast 14 Prozent unter dem Vorjahresniveau. "Wie sehr sich die Lage durch die Lockerungen verbessern wird, kann man jetzt noch nicht absehen", so Blümel.

Der "AMS-Boxenstopp", der Neustart-Bonus oder die Verstärkung von Vermittlungsbemühungen wirkt sich positiv auf die Arbeitsmarktzahlen aus
Der "AMS-Boxenstopp", der Neustart-Bonus oder die Verstärkung von Vermittlungsbemühungen wirkt sich positiv auf die Arbeitsmarktzahlen aus
apa/picturedesk

Besonders im Tourismus gab es 2020 starke Einbrüche. "Rund die Hälfte aller Wintersporturlaube Europas passieren in Österreich. Entsprechend dieser Zahl ist es natürlich nachvollziehbar, dass Österreich durch die Pandemie stark betroffen ist", stellt der Wirtschaftsminister fest. Positiv: Die kanadische Ratingagentur DBRS hat Österreichs Budgetpolitik honoriert und ihr die Bestnote AAA erteilt.

Testen als Mittel gegen die Krise

Vorsichtig optimistisch gibt sich auch Arbeitsminister Martin Kocher. Das Ende des Corona-Lockdowns im Handel hat die Arbeitslosenzahlen leicht sinken lassen. Aktuell sind 525.992 Österreicher ohne Job, das sind um rund 4.500 Menschen weniger als in der Vorwoche. Auch bei den Schulungen zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. "Die Öffnungsschritte zeigen sich noch nicht in der Kurzarbeit, diese wird erst im Nachhinein abgerechnet", erklärt Kocher. 

Für Wirtschaftsminister Margarete Schramböck gibt es nur ein Rezept gegen die Krise: "Testen, testen, testen - nur so können wir die Wirtschaft nachhaltig hochfahren". Daher unterstütze das Ministerium jedes Unternehmen mit zehn Euro pro Corona-Testung von Mitarbeitern, Kunden oder Geschäftspartnern. "Das ist einzigartig in Europa", so Schramböck.

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