Wirtschaft

Regierung gibt neues Corona-Geld für die Firmen frei

Der Lockdown in Österreich wird verlängert. Für Unternehmen gibt es deshalb neue Corona-Hilfen.

Heute Redaktion
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Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
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Der Lockdown in Österreich geht in die Verlängerung. Die Maßnahmen werden erneut verschärft. Handel, Tourismus und Gastronomie bleiben noch länger geschlossen. Grund dafür ist die neue Virus-Variante aus Großbritannien, die viel infektiöser als die Ursprungsform ist.

Finanzminister Gernot Blümel präsentierte daher neue Corona-Hilfen für Unternehmen. Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeitet das Finanzministerium unablässig an unterschiedlichen Instrumenten, um den wirtschaftlichen Auswirkungen der bedingten Einschränkungen entgegenzutreten.

2,4 Mrd. Euro an 129.000 Unternehmen ausgezahlt

"Die neue Virusmutation hält mittlerweile einen Großteil des Planeten in Atem. Wir haben seit Beginn der Pandemie bereits umfangreiche und umfassende Hilfen für die Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Mit dem Umsatzersatz haben wir 2,4 Mrd. Euro an rund 129.000 Unternehmen ausgezahlt. In Summe sind mehr als 31 Milliarden Euro rechtsverbindlich zugesagt oder geflossen. Denn jedes Unternehmen, das wir durch die Krise bringen, sichert wertvolle Arbeitsplätze in Österreich", erklärte Blümel.

Von den 2,4 Mrd. wurden mehr als 1,8 Mrd. Euro an rund 93.000 Antragsteller im Zuge des November-Umsatzersatzes überwiesen. Im Durchschnitt erhielten die Unternehmen 19.000 Euro. Für den Zeitraum November sind laut dem Finanzminister bereits alle genehmigten Anträge ausbezahlt worden.

Der Dezember-Umsatzersatz kann noch bis inklusive 20. Jänner 2021 beantragt werden. "Hier haben wir bisher knapp 600 Mio. Euro an insgesamt 36.000 Unternehmen mit durchschnittlich etwa 16.000 Euro ausgezahlt", so Blümel.

Ausfallsbonus bis zu 30 Prozent

Um den Unternehmen eine weitere finanzielle Planbarkeit zu bieten, wird zusätzlich zum Fixkostenzuschuss ein Ausfallsbonus eingeführt. "Mit dem Ausfallsbonus geben wir den Unternehmen finanzielle Planbarkeit bis zum Ende der Pandemie. Mit dieser zusätzlichen Hilfe können bis zu 30 Prozent des Umsatzes mit einem Deckel von 60.000 Euro pro Monat beantragt werden, je nach Betroffenheit des Unternehmens. Damit geben wir allen schwer getroffenen Unternehmen mehr Luft und Liquidität, nicht nur den geschlossenen Betrieben", betonte der Finanzminister.

Konkret bedeutet das, dass jedes Unternehmen, das mehr als 40 Prozent Umsatzausfall im Vergleich mit dem jeweiligen Monatsumsatz aus 2019 hat, über FinanzOnline eine Liquiditätshilfe bis zu 60.000 Euro pro Monat beantragen kann. Die Ersatzrate beträgt 30 Prozent des Umsatzausfalls, besteht zur Hälfte aus dem Ausfallsbonus und zur Hälfte aus einem Vorschuss auf den Fixkostenzuschuss 800.000. Da der Ausfallsbonus an den Fixkostenzuschuss 800.000 gebunden ist, herrscht die grundsätzliche Verpflichtung, bis Jahresende einen solchen Antrag zu stellen.  

Ab 16.2. beantragbar

Die Antragstellung erfolgt jeweils ab dem 16. des kommenden Monats (z.B.: 16.2. für Jänner), erstmals beantragbar soll der Bonus mit 16. Februar 2021 sein. Der Antrag kann durch den Unternehmer selbst mit wenigen Klicks monatlich gestellt werden. Die Überprüfung des Umsatzeinbruches erfolgt im Nachhinein durch einen Steuerberater bei Abgabe des FKZ 800.000–Antrages.  

Weiters hat sich die Regierung für eine Anhebung der Beilhilfen ausgesprochen. Aufgrund der Dauer der Krise stoßen immer mehr Betriebe an den EU-Beihilfendeckel von 800.000 Euro. Daher hat sich Österreich wiederholt für eine Anhebung dieses Deckels eingesetzt. Es gibt bereits Gespräche auf europäischer Ebene, hier noch eine deutlich höhere Grenze für Beihilfen zu ermöglichen.

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    Sebastian Kurz
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