Lokal will 100% nachhaltig sein, Stadt spielt nicht mit

"Front Food" Front-Mann Bernhard ist eigentlich Sozialarbeiter. Jahrelang arbeitete er auch in der Gastronomie. Seine Leidenschaft für gutes Essen wollte der Linzer unbedingt mit seinem Ziel, die Welt zu verbessern, verbinden. So entstand die Idee für das "Front Food". Hier ist nicht nur das vegane Essen mit Fleischersatz aus Erbsenprotein nachhaltig, auch die Bio-Verpackungen sind kompostierbar. Inzwischen schwingt Bernhard nur noch selten selber den Kochlöffel, fährt aber bei allem, was er verkauft, weiterhin die Öko-Schiene. 

"Fast Food erzeugt oft leider sehr viel Müll. Darum sind alle meine Verpackungen aus Bio-Materialien und kompostierbar", berichtet Bernhard. Leider hinkt die öffentliche Infrastruktur laut dem Gastronomen nach – die richtigen Anlagen zur Verwertung der Verpackungen fehlen. 

MA48: "Biogene Verpackungen sind 'totes Material'"

Bei der Abfallentsorgung variieren die Richtlinien in Österreich. Eine Sprecherin der MA48 erklärt im "Heute"-Talk, dass die Stadt Wien bei Bio-Abfällen ein eingespieltes, bewährtes Konzept verfolgt – kompostierbare Verpackungen passen hier einfach nicht hinein: "Aus Wiener Bioabfällen wird hochwertiger Kompost hergestellt, den Wiener sich gratis abholen können. Grünabfälle wie Gemüse und Rasenschnitt verrottet innerhalb von 10 bis 15 Wochen, Verpackungsmaterial braucht viel länger. Daher macht die thermische Nutzung mehr Sinn, bei der durch Müllverbrennung neue Energie erzeugt wird."

Die biogenen Verpackungen sind für die MA48-Sprecherin trotzdem eine gute Sache: "Bei biogenen Materialien wird Plastik gespart und durch andere Materialien ersetzt. Das Entscheidende beim Müll ist immer, was daraus gemacht wird. PET-Flaschen können zu neuen Flaschen oder Fleece verwertet werden, auch Glas wird wieder zu Flaschen. Biogenes ist allerdings 'totes Material' und kann nicht einfach wieder in den Kreislauf eingeführt werden."