Herkunft geklärt

Luchs "Janosch" zog von Tschechien ins Waldviertel

Dank internationaler Zusammenarbeit konnte geklärt werden, woher der Luchs "Janosch" stammt. Bis nach Österreich legte er über 85 Kilometer zurück.

Niederösterreich Heute
Luchs "Janosch" zog von Tschechien ins Waldviertel
Anhand von Bildern ist es dem Luchsmonitoring des Landes NÖ gelungen, die Herkunft von Luchs Janosch im nördlichen Waldviertel aufzuklären.
ALKA Wildlife

Anhand von Bildern ist es dem Luchsmonitoring des Landes Niederösterreich gelungen, die Herkunft des Kuders (männlicher Luchs) B799 – besser bekannt als "Janosch" – im nördlichen Waldviertel aufzuklären.

Demnach kommt das Tier ursprünglich aus dem Waldgebiet südlich von Krumau an der Moldau in Tschechien und aus dem Wurf der Luchskatze B788 "Čertice" vom Mai/Juni 2022. Das belegt die Fellzeichnung an der Innen- und Außenseite der Läufe.

Erste Sichtung nahe Waidhofen an der Thaya

Kuder Janosch wurde erstmals als eines von zwei Jungtieren 2022 durch tschechische Kooperationspartner nachgewiesen sowie als bereits selbstständiges Tier Anfang Juli 2023 im Bereich Omlenice. Danach ist der Luchs in Richtung Osten abgewandert und hat eine Distanz von über 85 Kilometern zurückgelegt. In Österreich war der Erstnachweis östlich von Waidhofen an der Thaya Ende September 2023. Seitdem gibt es regelmäßig Sichtungen.

Anhand der Fellzeichnung seiner Beine, konnten nachgewiesen werden, wer die Mutter von Janosch ist.
Anhand der Fellzeichnung seiner Beine, konnten nachgewiesen werden, wer die Mutter von Janosch ist.
privat

Nachweise kommen von Jägern

"Das Beispiel Janosch zeigt, dass lokale Jägerinnen und Jäger einen Beitrag von internationaler Bedeutung leisten können. Wir zeigen, wie Jagd und Artenschutz erfolgreich Hand in Hand arbeiten", betont Landesjägermeister Josef Pröll.

Jägerinnen und Jäger leisten einen wichtigen Beitrag zur Forschungsarbeit über den Luchs.
Josef Pröll
Landesjägermeister Niederösterreich

Dank der Mithilfe von Jägern können Nachweise gesammelt und dokumentiert werden. "Sie melden Sichtbeobachtungen, Nachweise in Form von Rissen, Trittsiegeln oder anderen Spuren", so Pröll. Das Handwerk Jagd habe demnach einen immensen Nutzen für die heimische Wildökologie-Forschung.

Internationale Zusammenarbeit

Die Klärung der Herkunft ist der Arbeitsgemeinschaft Peter Gerngross (Silvestris e.U.) und Kirsten Weingarth-Dachs (Habitat – Wildlife Services) gelungen. Die Identifizierung war durch die Bereitstellung von Fotos durch Jäger sowie Grundbesitzerinnen und den fachlichen Austausch zwischen Expertinnen in Ober- und Niederösterreich, Tschechien – im konkreten Fall Tereza Mináriková – und Bayern möglich.

Über den Luchs

Der Luchs zählt zu den großen Beutegreifern und ist neben der Wildkatze das einzige katzenartige Haarraubwild in Niederösterreich. Er ist klar am typischen Pinsel auf den Ohren, dem Backenbart und der Stummelrute erkennbar. Zur Nahrung zählen Schalenwild wie Gams und Reh, Hasen, Vögel und Kleinsäuger. Der bevorzugte Lebensraum ist der Wald vom Hochgebirge bis in die Tieflagen, wo der Luchs Reviere besetzt, die er meist in der Dämmerung und Nacht durchstreift.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Luchsmonitoring des Landes Niederösterreich hat erfolgreich die Herkunft des Luchskuders Janosch aus dem Waldviertel geklärt, indem sie anhand der Fellzeichnung die ursprüngliche Herkunft aus Tschechien nachweisen konnten
    • Janosch wurde erstmals 2022 in Tschechien gesichtet und hat seitdem eine Strecke von über 85 Kilometern zurückgelegt, bis er schließlich östlich von Waidhofen an der Thaya in Österreich nachgewiesen wurde
    • Dank der Unterstützung von Jägern konnte diese internationale Zusammenarbeit und die Identifizierung der Herkunft ermöglicht werden
    red
    Akt.