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Ludwig: "Strache wird 'Hinterbänkler'"

Heute Redaktion
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Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig war am Samstag, zu Gast im Ö1-Mittagsjournal. Dabei sprach er über die Mitgliederbefragung, die Wien-Wahl und Neo-Kommunalpolitiker Heinz-Christian Strache.

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig stellte sich am Samstagmittag den Fragen von Ö1-Journalist Stefan Kappacher. Im Zuge dessen äußerte sich Ludwig über die Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und die bevorstehende Wien-Wahl im Herbst.

Zur Mitglieder-Befragung sagte der Wiener Stadtchef, dass diese ein "großer Erfolg" gewesen sei, weil sich viele Mitglieder an der inhaltlichen Diskussion beteiligt hätten. Erneut betonte er, dass er die Vertrauensfrage über Rendi-Wagner nicht als sinnvoll erachtet hat. Er sei der Meinung, dass Personalfragen stets inhaltliche Debatten überlagern würden, es nun aber in der SPÖ um Inhalte gehen solle.

"Schöner Erfolg für Rendi-Wagner"

Über das Ergebnis, rund 71 Prozent sprachen SP-Chefin Rendi-Wagner das Vertrauen aus, sagte er, dass es "ein schöner Erfolg" für Rendi-Wagner sei. Auf die Frage, ob er die Bundesparteivorsitzende unterstützt habe, entgegnete der Wiener Landeshauptmann, dass das eine Selbstverständlichkeit sei, aber "das muss ich nicht jeden Tag betonen".

Ob er einen Plan B für den Fall gehabt hätte, dass Rendi-Wagner nicht die Mehrheit der Parteibasis hinter sich habe, sagte Ludwig, dass dies nicht der Fall war und "selbst wenn ich einen gehabt hätte, würde ich das nachträglich nicht sagen". Trotz des Erfolges, wollte sich Ludwig nicht festlegen, ob Rendi-Wagner als Spitzenkandidatin in die nächste Nationalratswahl gehen werde. Die Politik sei schnelllebig, niemand könne realistischerweise einschätzen, wie das politische Parkett in vier Jahren aussehen werde. In der SPÖ würde man Entscheidungen dann treffen, wenn sie anfielen.

Dass Pamela Rendi-Wagner eine tragende Rolle im Wien-Wahlkampf einnehmen wird, gilt den Aussagen Ludwigs zufolge als unwahrscheinlich. Zwar gehe er davon aus, dass man sich in der SPÖ "immer wechselseitig unterstützt", aber bei der Wien-Wahl gehe es um die Zusammensetzung des Gemeinderates. Er appellierte an alle Parteien, dass nur Personen den Wahlkampf bestreiten, die auch bereit sind, in den Gemeinderat einzuziehen. Denn in der Vergangenheit sei es vorgekommen, dass Personen aus der Bundespolitik "kurz in Wien vorbeischauten", dann aber nicht bereit waren auf lokaler Ebene zu agieren.

Dass Rendi-Wagner an Veranstaltungen teilnimmt, ist laut Ludwig nicht ausgeschlossen. Ludwig kündigte allerdings einen kurzen Wahlkampf an, lediglich "sechs Wochen im Herbst" beraumte er dafür an. Er geht davon aus, dass die Wahl stattfinden kann. Im Herbst sei die Lage schon entspannter und wenn im Sommer in der Steiermark gewählt werden könne, gehen das wohl auch im Herbst in Wien.

Respekt vor Blümel, keine Angst vor Strache

Auf einen Hauptgegner im Wien-Wahlkampf wollte sich Ludwig im Ö1-Talk nicht festlegen. Es seien viele unterschiedliche Konstellationen denkbar. In Wien gebe es das Gerücht der "Dirndl-Koalition", diese würde aus ÖVP, Neos und den Grünen bestehen. Den ÖVP-Spitzenkandidaten in Wien, Gernot Blümel, bezeichnete Ludwig angesichts dessen aktueller Funktion als Finanzminister der Republik als "ernstzunehmende Persönlichkeit".

Andere Worte wählte Ludwig über den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache, vor dem er sich "nicht fürchtet". Den durch "Ibiza" gestolperten Politiker attestierte Ludwig in Zukunft eine Rolle als "Hinterbänkler einer Kleinpartei im Wiener Gemeinderat".

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