Welt

Luise (12) getötet – das passiert mit ihren Killerinnen

Die beiden Mädchen, die ihre Freundin Luise (12) mit mehreren Messerstichen getötet haben sollen, haben Freudenberg verlassen. So geht es nun weiter.

Andre Wilding
1/10
Gehe zur Galerie
    Schock in Freudenberg (Nordrhein-Westfalen): Ein seit Samstagabend vermisstes Mädchen wurde am Sonntag, dem 12. März 2023, <a target="_blank" data-li-document-ref="100260002" href="https://www.heute.at/g/vermisstes-maedchen-12-tot-aufgefunden-100260002">tot aufgefunden</a>.&nbsp;
    Schock in Freudenberg (Nordrhein-Westfalen): Ein seit Samstagabend vermisstes Mädchen wurde am Sonntag, dem 12. März 2023, tot aufgefunden.
    Roberto Pfeil / dpa / picturedesk.com

    Die tatverdächtigen Mädchen (12 und 13 Jahre alt) im Fall Luise haben gemeinsam mit ihren Familien die Stadt Freudenberg in Nordrhein-Westfalen verlassen. Sie seien vom Jugendamt außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht worden, teilte ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein mit.

    "Sie sind in einer Einrichtung der Jugendhilfe, möglicherweise in einer Psychiatrie", erklärte Amtsrichter Thorsten Schleif gegenüber der "Bild". Ob die zwei Tatverdächtigen nun in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden, hänge davon ab, "ob von ihnen eine Fremd- oder Eigengefährdung ausgeht."

    Schule und Therapien

    Handys bzw. Smartphones seien dort jedenfalls nicht erlaubt – außerdem darf das Gelände nicht verlassen werden, heißt es in dem Bericht der deutschen Boulevardzeitung weiter. Für Schule und Therapien gibt es zudem feste Regeln und Uhrzeiten, an die man sich halten müsse.

    Doch bekommen die mutmaßlichen Täterinnen auch eine neue Identität? "Das ist weder zwingend noch die Regel. Wahrscheinlicher ist ein Umzug der Familien", stellt Thorsten Schleif in der "Bild" weiter klar. Kindertherapeutin Miriam Hoff geht jedenfalls nicht davon aus, dass die beiden Mädchen so schnell ein normales Leben haben werden.

    "Es bedarf jahrelanger Therapie, um so ein Verbrechen zu verarbeiten", erklärt Hoff gegenüber der "Bild". Die Zukunft der 12- und 13-Jährigen hänge vom Jugendamt ab.

    Zahlung von Schmerzensgeld

    Und wie sieht es mit einer Zahlung von Schmerzensgeld aus? Laut "Bild" können Kinder ab sieben Jahr zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt werden – und zwar dann, wenn das Kind zum Zeitpunkt der Tat verstehen konnte, dass es sich schädigend verhält, berichtet die Tageszeitung. Sobald sie Geld verdienen, müssen Verurteilte zahlen.

    Die Strafmündigkeit beginnt in Deutschland und anderen EU-Staaten – darunter auch in Österreich – jedenfalls mit 14 Jahren. "Zwischen 12 und 16 ist man in einer Entwicklungsphase", so Strafrechtler Alexander Stevens zur "Bild". "Bei starker emotionaler Belastung kann man nicht angemessen reagieren. Die sittliche und charakterliche Reifung ist verzögert."

    Die Artikel-Chronologie zum Fall Luise (12):
    Deutsche Schülerin (12) am Heimweg in Wald getötet (13. März 2023)
    Schülerin (12) getötet – sind Täter selbst noch Kinder? (14. März 2023)
    Mädchen töteten Luise (12) mit "zahlreichen Messerstichen" (14. März 2023)
    "Grauenhaft" – Luise (12) aus Rache erstochen? (14. März 2023)
    Luise (12) getötet: Täterinnen nicht mehr zu Hause (15. März 2023)

    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
      26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
      Denise Auer, Helmut Graf