Wien

"Mädels tauschen Binden, als seien sie etwas Illegales"

Schülerinnen der Sportmittelschule Donaustadt fordern kostenlose Binden und Tampons. Ihre Online-Petition zählt beinahe 5.000 Unterstützer.

Isabella Kubicek
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Nur fürs Foto ganz kurz zusammen gestellt: Lehrerin Zingl mit den Schülerinnen Miriam, Xenia, Rebecca und Aleyna.
Nur fürs Foto ganz kurz zusammen gestellt: Lehrerin Zingl mit den Schülerinnen Miriam, Xenia, Rebecca und Aleyna.
Helmut Graf

Was es in Schottland, New York und Neuseeland gibt, wollen die Schülerinnen Miriam, Xenia, Rebecca, Aleyna, Saskia, Zophie, Julia und Ndey jetzt auch für Wien erkämpfen: Gratis Hygieneartikel für Mädchen an allen Schulen.
Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Anna Zingl wollen die Mädchen der Sportmittelschule Donaustadt das Thema Menstruation enttabuisieren und starteten eine Online-Petition. Fast 5.000 Personen haben ihre Forderung, gerichtet an Bundesminister Heinz Faßmann, bereits unterschrieben.

"Mädchen tauschen Binden, als seien sie etwas Illegales", erzählt Rebecca. "Niemand soll sich für seine Periode schämen", erklären die Schülerinnen der 3A selbstbewusst. Gratis-Hygieneartikel würden zudem Familien finanziell entlasten, berichtet Miriam. Im Durchschnitt gibt jede Frau 14 Euro pro Monat alleine für Binden und Tampons aus, rechnet die Schülerin im Gespräch mit "Heute" vor.

Burschen wollten Gratis-Playstations

Vor allem junge Mädchen würden sich in der Schule unwohl fühlen und haben Angst, dass die Hygieneartikel beim Rausnehmen aus dem Schulrucksack von Mitschülern entdeckt werden, berichten die 12- bis 13-jährigen Mädchen der Sportmittelschule. "Manchmal hat man auch gerade keine Binde oder keinen Tampon dabei, deshalb braucht es welche in den Schultoiletten", ergänzen Xenia und Aleyna.

Aufgekommen ist das Thema im Unterricht von ihrer Biologie- und Deutschlehrerin Anna Zingl. "Zuerst haben uns die Burschen nicht ernst genommen und forderten im Gegenzug Gratis-Playstations“, erzählen die Mädchen. Mittlerweile konnten die Jungs davon überzeugt werden, dass es sich bei Binden und Tampons um etwas ganz Normales handelt.

"Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Schülerinnen, das sie sich in einer so herausfordernden Zeit, für andere einsetzen", lobt Zingl das Engagement der Teenager.

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