In der Nähe der U3-Endstation Simmering wird derzeit viel gebaut. Das ist nicht nur laut, sondern sorgt auch für ungewollte Besucher. Oft werden in der Nähe der Baustellen Lebensmittel und Getränke einfach auf den Boden geworden und bieten somit die optimalen Nahrungsquellen für Mäuse. Zu allem Überfluss befindet nur einige Meter weiter ein Kindergarten. Nicht ungefährlich, denn Experten wissen: Mäuse können Parasiten übertragen.
Wie kommt es zu einer Mäuseplage? Thomas Felbinger, Teamleiter der Schädlingsbekämpfung der Firma Attensam, weiß: "Liegen gelassene, nicht ordnungsgemäß entsorgte Essensreste sind für Mäuse eine attraktive Nahrungsquelle und damit ein Anziehungsfaktor." Dass es ausgerechnet vor einem Kindergarten immer wieder zu Sichtungen kommt, ist nicht nur für das Auge unschön, auch gesundheitliche Risiken sind damit verbunden: "Mäuse können über ihren Kot und Urin eine Reihe von Krankheiten übertragen, unter anderem das Hantavirus oder Salmonellen", weiß der Experte von Attensam.
In Österreich komme das allerdings eher selten vor, nur ein Teil der Tiere sei infiziert. Doch das bedeutet noch lange keine Entwarnung: "Viel wahrscheinlicher ist die Einschleppung von Parasiten wie Milben oder Flöhen, die - rechtzeitig erkannt – gut bekämpft werden können", so Felbinger.
In der Umgebung befinden sich einige Wohnhäuser, auch Anrainer leiden unter der Mäuseplage: "Ich gehe dort nicht mehr gerne entlang", so eine Bewohnerin. Die Angst vor Ansteckung mit Parasiten oder Krankheiten ist durchaus gegeben. "Vor allem, weil sie einem wirklich nahe kommen", weiß die Anrainerin. Doch muss man auch Angst haben, dass die Nager ins Wohnhaus oder wohlmöglich sogar in die eigene Wohnung eindringen? "Im Sommer bauen Mäuse im Freien – bevorzugt in der Nähe von Nahrungsquellen – ihre Nester. In der kalten Jahreszeit ziehen sie sich aber auch gerne in Gebäude zurück", so der Experte.