In der Landgutgasse in Wien Favoriten gehen die Wogen hoch. Hier wird seit Beginn des Jahres an einer umstrittenen Baustelle gearbeitet. Ein Fahrstreifen sowie 60 Parkplätze mussten einem neuen Radweg weichen. Die Anrainer sind empört, das Fehlen der Parkplätze bereitet große Probleme. Teilweise wurden die Fahrzeuge aus Platzmangel sogar auf dem neuen Fahrradweg abgestellt, wie ein Anrainer berichtet.
Es wirkt chaotisch, denn ein weiteres Problem zieht sich schon länger. Der neu asphaltierte, beinahe fertiggestellte Fahrradweg musste mehrmals aufgestemmt werden, Grund dafür war eine undichte Stelle einer darunterliegenden Gasleitung. Das löste Empören bei den Anrainern aus, besonders mit Hinblick auf die finanziellen Mehrkosten, die das wiederholte Aufstemmen und neu versiegeln mit sich brachte.
Die verantwortliche MA 28 teilte auf "Heute"-Anfrage hierzu folgendes mit: Im Zuge von Routinechecks, die regelmäßig in der ganzen Stadt durchgeführt werden, haben "Wiener Netze Gas" den Schaden an der Gasleitung entdeckt. Das bedeutete Gefahr im Verzug und hatte Sofortmaßnahmen zur Folge. Das war nach Fertigstellung der Asphaltschichten im gegenständlichen Bereich. Wäre der Schaden vorher bekannt gewesen, wäre selbstverständlich früher gehandelt worden."
Auch den Grund der Baustelle erklärte die MA 28, es handle sich um einen Ausbau der Radverbindung von der Inneren Stadt über Favoriten. "Der vorgesehene beidseitige Ein-Richtungs-Radweg stellt einen wichtigen Lückenschluss im Wiener Hauptradverkehrsnetz dar", heißt es seitens der MA 28. Doch die Anrainer sind verwundert: "Es fahren vielleicht vier Radfahrer am Tag hier vorbei", so ein 44-jähriger Anrainer. Autofahrer, die die weggefallenen Parkplätze dringend benötigen würden, gäbe es aber genug. "Bevor der Radweg gekennzeichnet wurde, haben die Leute aus Not ihre Autos einfach dort abgestellt".