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Magnetische Straßen laden Autos während der Fahrt

Ein Münchner Start-Up hat eine Technologie zum kabellosen Aufladen von Fahrzeugen entwickelt. 

Sabine Primes
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Fahren und Aufladen gleichzeitig? Ein Münchner Start-Up macht's möglich.
Fahren und Aufladen gleichzeitig? Ein Münchner Start-Up macht's möglich.
Getty Images

Smartphones und Kopfhörer können bereits kabellos aufgeladen werden. Wäre doch praktisch, wenn das bei Elektroautos auch gehen würde, oder? Das 2015 gegründete Münchner Start-Up "Magment" hat sich dieser Fragestellung angenommen und eine innovative Technologie entwickelt. Mittels magnetischem Beton soll die induktive Aufladung erfolgen.

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    So sieht das E-Auto vom Heatherwick Studio aus.
    So sieht das E-Auto vom Heatherwick Studio aus.
    Heatherwick Studio

    Vom Auto bis zum Gabelstapler

    Das Geheimnis: Magment bietet ein innovatives magnetisierbares Betonprodukt an, das aus Zement und recycelten magnetischen Partikeln namens Ferrit besteht. Damit können Fahrzeuge, egal welcher Art, entweder beim Parken oder beim Fahren aufgeladen werden. Dabei gehe es nicht nur um E-Autos oder E-Scooter, sondern auch um Gabelstapler und Industrieroboter: "Die können in einem Warenhaus oder einem Lager einfach laden, während sie fahren und arbeiten", erklärt Mauricio Esguerra, Mitbegründer, CEO und Physiker von Magment im Interview mit "Munich Startup".

    "Wir glauben an emissionsfreie, elektrifizierte Transportmittel und Fahrzeuge, die überall aufladen können und nicht aufgeladen werden müssen. Nahtlos, bequem und nachhaltig."

    Gleicher Aufladungsgrad wie mit Kabel

    Das Besondere: Laut Esguerra erreicht das induktive Laden die gleiche Ladung wie beim Laden mit Kabel. "Zwischen 90 und 94 Prozent der Energie kommen beim Fahrzeug an. Die Voraussetzung hierfür ist die Verwendung von Spulen in Verbindung mit magnetischen Materialien. Nur konventionelle Materialien sind viel zu teuer und nicht in ausreichenden Mengen verfügbar. Durch die Anwendung von Betontechnologie hingegen können wir das Ganze sehr kostenattraktiv und absolut skalierbar machen. Hierzu nutzen wir sozusagen statt Sand und Kies magnetische Partikel, die wir zum Zement hinzu mischen. So können wir ganz gewöhnliche Betongießverfahren anwenden".