Welle der Entrüstung

Mama fleht Klima-Kleber an – jetzt spricht Nehammer

Ein Video, aufgenommen am Rande eines Klebe-Protests, spaltet das Netz. Sogar der Kanzler klinkte sich ein. 
Newsdesk Heute
22.11.2023, 14:18
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Es sind Aufnahmen, die unter die Haut gehen: Nicht nur auf der A2 kam es am Montag zu einer bisher beispiellosen Blockade des Verkehrs, sondern auch auf der Westeinfahrt. In erster Reihe stand dabei eine Mutter mit ihrem Sohn im Auto. Völlig aufgelöst und mit Tränen in den Augen fleht sie die Aktivisten "Letzten Generation" an: "Bitte lassen Sie uns durch! Bitte, bitte."

Der Grund: Sie bringe ihr Kind gerade zum Bus, der ihn und seine Klasse zur Landschulwoche bringen soll. Den würden sie nun aber verpassen. Die Klimakrise "betrifft auch und vor allem Ihren Sohn", entgegnet ihr eine Aktivistin kalt. "Könnte man nicht das eine Auto noch durchlassen?", versucht sogar die "Puls24"-Moderatorin einzugreifen – vergeblich. Auch die Mutter gibt nicht auf. "Bitte. Es ist so wichtig für ihn", fleht sie weiter, bevor sie resigniert wieder ins Auto steigt. 

Hier die Szene im Video:

"Das nehmen wir in Kauf"

Klima-Kleber Florian sagt, ihm gehe es deswegen "sehr schlecht" und natürlich würde er gerne alle durchlassen. Doch ihm falle keine andere wirksame Methode des Protests ein. Er spielt den Ball weiter an die Regierung und hält den üblichen Vortrag über ihre Forderungen. "Uns gegenüber entsteht natürlich Wut, aber das nehmen wir in Kauf."

Die Diskussion über diese Vorkommnisse wird nun vor allem in Sozialen Netzwerken geführt. Auf Twitter etwa wendeten sich aus diesen konkreten Anlass bereits mehrere Sympathisanten und Klima-Aktivisten von der "Letzten Generation" ab.

Noch einen Schritt weiter geht "Falter"-Chef Florian Klenk. Er sieht darin auf Twitter "zynisch autoritär faschistoides Gehabe" und setzt nach: "Zum Glück sind diese selbstgerechten Spinner nicht an der Macht." Auch PR-Stratege Rudi Fußi pflichtet ihm bei: "Ich habe grosse Sympathien für Klimaaktivismus, aber so bringt das nix mehr."

"Vergiftet das Klima"

Und sogar Bundeskanzler Karl Nehammer klingt sich in die Diskussion ein, zitiert denselben Ausgangstweet, der das Video der Mutter zeigt. "Dieses Beispiel zeigt: Die Form des Protests der Klimakleber belastet die Menschen in ihrem Alltag und führt nicht zu Unterstützung, sondern vergiftet das gesellschaftliche Klima."

Wie so oft gibt es auch Gegenstimmen. Zahlreiche weitere Personen werfen der Mutter vor, sie würde überreagieren. Sie sei eine "Karen" und die Landschulwoche wohl sicher nicht wichtiger als die Klimaerwärmung. Auch dieser Vorfall spaltet also das Netz, wie man so schön sagt.

{title && {title} } red, {title && {title} } 22.11.2023, 14:18
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