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Mama zieht in kleinere Wohnung, muss jetzt mehr zahlen

Ostern naht und viele Eltern strecken sich nach der Decke. Durch Teuerungen können sich viele Ostergeschenke nur schwer leisten. 

Amra Duric
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Um Kosten zu sparen, ist Wienerin Sabine in eine kleinere Wohnung gezogen. Nun muss sie aber mehr für Strom und Gas bezahlen.
Um Kosten zu sparen, ist Wienerin Sabine in eine kleinere Wohnung gezogen. Nun muss sie aber mehr für Strom und Gas bezahlen.
iStock, privat

"Ostern liegt uns schwer im Magen", erzählt Sabine. Die alleinerziehende Mutter kämpft derzeit, wie viele andere Österreicher und Österreicherinnen, mit den Teuerungen. Besonders die Strom- und Heizkosten machen der 35-Jährigen zu schaffen. "Ich bin erst im Dezember mit meinen drei Kindern in eine kleinere Wohnung gezogen, um Geld zu sparen. Jetzt zahle ich aber mehr als das Doppelte für Strom und Gas", ärgert sich die Wienerin.

"Ich bin erst im Dezember mit meinen drei Kindern in eine kleinere Wohnung gezogen, um Geld zu sparen. Jetzt zahle ich aber mehr als das Doppelte für Strom und Gas."

In ihrer 110 Quadratmeter großen Wohnung hatte die Mutter nicht ganz 80 Euro für Strom gezahlt. In der nun 80 Quadratmeter großen Wohnung muss sie nun monatlich 135 Euro für Strom und alle zwei Monate 115 Euro für Gas ausgeben. "Ich frage mich, wie ich das schaffen soll. Ich hatte noch nie so hohe Kosten", berichtet die Pflegerin.

Sprit zu teuer, Umstieg auf Öffis

Auch die steigenden Lebensmittelkosten wirken sich auf die Familie aus. "Früher hat mich ein Wocheneinkauf etwa 80 Euro gekostet, mittlerweile sind es um die 120 Euro." Um beim Sprit zu sparen, ist die Alleinerziehende auf Öffis umgestiegen. "Das Auto benutzen wir nur, wenn wir zu meinen Eltern aufs Land fahren." 

"Heuer nagen die explodierenden Gas-, Strom-und Treibstoffpreise an der Kaufkraft der Bevölkerung."

Auch die Ostervorbereitungen geht die Wienerin sparsam an. "Wir färben die Eier selbst. Viele Eltern übertreiben enorm bei den Ostergeschenken. Natürlich will man da mithalten, damit die Kinder nicht die Leidtragenden sind." Laut Handelssprecher Rainer Will nehmen sich Österreicher und Österreicherinnen heuer bei den Ostereinkäufen zurück. "Heuer nagen die explodierenden Gas-, Strom-und Treibstoffpreise an der Kaufkraft der Bevölkerung. Gerade für GeringverdienerInnen ist die historisch hohe Inflationsrate von aktuell 6,8 Prozent eine massive Herausforderung", so Will.

Mittelschicht wird immer ärmer

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Mindtake Research im Auftrag des österreichischen Handelsverbandes geht hervor, dass Österreicher heuer im Schnitt 90 Euro für Ostern ausgeben. Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. Für 14 Prozent der Österreicher gibt es laut der Umfrage heuer keine besonderen Schmankerln an Ostern, da sie sich das schlichtweg nicht leisten können. 

"Unsere Kundinnen und Kunden werden täglich mehr, die Teuerungen führen mittlerweile dazu, dass Personen, die vor einigen Wochen noch zur Mittelschicht gehörten, nun hier einkaufen müssen."

Die steigenden Lebenshaltungskosten lassen die Schere zwischen Arm und Reich immer stärker auseinanderklaffen. Das spürt auch Sigrid Wimmer, Leiter eines Sozialmarkts in Graz. "Unsere Kundinnen und Kunden werden täglich mehr, die Teuerungen führen mittlerweile dazu, dass Personen, die vor einigen Wochen noch zur Mittelschicht gehörten, nun hier einkaufen müssen", so Wimmer gegenüber "Heute".

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