Österreich

"Manche Wirte wissen noch nicht, ob sie öffnen können"

Ab Mittwoch dürfen Restaurants, Buschenschänke und Cafés wieder öffnen. Doch die Vorfreude darauf wird durch Personalengpässe getrübt.

Jochen Dobnik
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Vielen Gastronomen macht der Engpass beim Personal derzeit mehr Sorgen als die Gäste.
Vielen Gastronomen macht der Engpass beim Personal derzeit mehr Sorgen als die Gäste.
Getty Images/iStockphoto

Wenn am kommenden Mittwoch die ersten Wirtshäuser, Heurigen und Kaffeehäuser wieder öffnen, dann ist die Freude darüber mancherorts sicherlich getrübt. Denn, wie berichtet, klagen zahlreiche Gastronomen über Personalmangel. "Manche wissen noch gar nicht, ob sie tatsächlich aufsperren können", so der steirische Tourismus-Spartenobmann Johann Spreitzhofer.

Personal hat Branche gewechselt

Er kenne kaum einen steirischen Betrieb, der nicht noch zusätzliches Personal, etwa in der Küche oder im Service, benötigen würde. Die Sorge über zu wenige Gäste sei oft geringer als jene über zu wenig Personal, so Spreitzhofer zur "Kleinen Zeitung". Der chronische Personalmangel hat sich im Lockdown noch weiter verschärft, während der Schließzeit sah sich das Personal anderweitig um - statistisch gesehen, jeder fünfte Tourismus-Arbeitslose.

Dem Voitsberger Gastronomen <strong>Siegfried Merta</strong> plagen vor dem Neustart Personalsorgen
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"Meine Kellnerin arbeitet jetzt im Supermarkt. Ich kann's ihr auch gar nicht verdenken, dass sie nicht mehr zurückkommen möchte - jetzt hat sie geregelte Arbeitszeiten, das Wochenende frei ...", so Siegfried Merta, Gastronom aus Leidenschaft in Voitsberg (Weststeiermark), der vorerst nur zu zweit, gemeinsam mit seiner Frau Andrea, den Betrieb weiterführt.

Explosionsartige Nachfrage

Nachdem die Branche fast 200 Tage geschlossen war, ist es in den letzten Tagen zu einer fast explosionsartigen Nachfrage nach Arbeitskräften gekommen. Insbesondere in den Regionen im Ennstal sowie der Ost- und Südsteiermark nehme man eine besonders hohe Dynamik wahr, "dort brennt teilweise tatsächlich der sprichwörtliche Hut", klagt auch Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des steirischen AMS der "Kleinen".

"Derzeit einen Koch zu finden ist eine Herkulesaufgabe"

Kein Personal trotz Rekordarbeitslosigkeit? Diese kuriose Tatsache stößt dem Wirtschaftsbund sauer auf - "Heute" berichtete. Er fordert, die zumutbare Wegstrecke zum Arbeitsort bei jedem Jobsuchenden auf 1,5 Stunden auszudehnen – und dass Langzeitarbeitslose sogar in ganz Österreich arbeiten müssen. Zusätzlich sollen Zuverdienstmöglichkeiten wegfallen.

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