Oberösterreich

Mann gustiert, dann überfällt er Blumengeschäft

Schock für eine Blumen-Verkäuferin: Ein vermeintlicher Kunde zog plötzlich eine Waffe und überfiel sie. Jetzt stand ein 33-Jähriger vor Gericht.

Ein 33-Jähriger steht im Verdacht, ein Blumengeschäft in Linz überfallen zu haben. Am Mittwoch stand er in Linz vor Gericht.
Ein 33-Jähriger steht im Verdacht, ein Blumengeschäft in Linz überfallen zu haben. Am Mittwoch stand er in Linz vor Gericht.
Heute

Passiert ist der Raub am 21. Juni  in einem Geschäft im Linzer Stadtteil Ebelsberg. Gegen 18.40 Uhr betrat der Mann mit Perücke, Sonnenbrille und einem beigen Kapperl das Geschäft. "Das ist mir schon ein wenig komisch vorgekommen", sagte die Angestellte der Polizei.

Kurze Zeit später kam er zum Verkaufspult, um für einen Blumenstrauß zu zahlen. Wie aus dem Nichts zog der Mann plötzlich eine Pistole und bedrohte die Frau. "Wenn du jetzt die Kassa aufmachst, wird dir nichts passieren", soll der Täter gesagt haben. 

Die schwer schockierte Verkäuferin händigte dem Täter 310 Euro aus. Bevor er flüchtete, drohte er ihr noch einmal: "Mit dem Notruf musst du warten, sonst komme ich zurück und es wird etwas passieren."

Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb zunächst erfolglos. Erst als die Polizei Fotos von dem mutmaßlichen Beschuldigten veröffentlichte, kam die Sache ins Rollen.

Staatsanwaltschaft wirft Bosnier schweren Raub vor

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bosnier schweren Raub vor. Sie stützt ihre Anklage vor allem auf das Ergebnis der öffentlichen Fahndung und den Aussagen der Ex-Freundin. Der Beschuldigte bestreitet die Tat und bekannte sich vor Gericht, ganz in weiß gekleidet, nicht schuldig.

Das über die Überwachungskamera aufgenommene Foto des Täters wurde in mehreren Zeitungen abgedruckt. Kurze Zeit später meldeten sich ein früherer Arbeitskollege und die Verflossene des 33-Jährigen bei der Polizei. Sie waren sich einig: Die Person auf dem Foto sei eindeutig der Angeklagte.

Der Bosnier wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Ich schuldete zwei Arbeitskollegen Geld. Die wollen mich anscheinend in Schwierigkeiten bringen", sagte der Mann im Prozess.

Er habe sich von seinem Chef 200 Euro und von einem anderen Mitarbeiter 100 Euro geliehen. Geld, "das ich längst zurückgezahlt habe", sagte der 33-Jährige. Gebraucht hatte er es für einen Kroatien-Urlaub mit seiner damaligen Freundin.

Gaspistole gehörte seiner Ex-Freundin

Pikantes Detail: Die Gaspistole, die beim Überfall verwendet wurde, gehörte seiner Ex-Freundin. "Am Tag der Tat war die Waffe auf einmal verschwunden", gab sie bei der Polizei an. 

Am Abend habe ihr der 33-Jährige die Waffe dann zurückgegeben. "Er sagte, jemand schulde ihm Geld, und er wollte ihn mit der Pistole bedrohen, um das Geld zurückzubekommen."

Der Angeklagte erzählt eine andere Geschichte: "Ich habe die Pistole nur einmal in der Hand gehabt und das war am Anfang unserer Beziehung im Mai. Wir fuhren gemeinsam in einen Wald, um sie auszuprobieren."

Er vermutet hinter den Anschuldigungen seines Arbeitskollegen die 100 Euro, die er ihm geschuldet hatte. Außerdem habe er in Haft erfahren, dass sich seine Ex und der Mitarbeiter bereits gut kannten.

Prozess wurde vertagt

Der Verteidiger beantragte nun eine detaillierte Auswertung der Videoüberwachung und eine Gegenüberstellung mit der Verkäuferin des Blumengeschäfts. "Wieso das nicht schon zuvor passiert ist, verstehe ich nicht", so der Anwalt.

Nochmals geprüft werden sollen auch die Ergebnisse der Hausdurchsuchung. Dabei wurden viele der Tatgegenstände in der Wohnung der früheren Freundin nicht gefunden. Diese habe sie erst Tage später zur Polizei gebracht. "Die Frage ist nun, wie hätten das die Polizisten bei der Hausdurchsuchung das übersehen können", meinte der Anwalt. Die Richterin hat den Prozess vertagt.

Im Raum steht auch ein mögliches Eifersuchts-Szenario. Die jetzige Freundin des Mannes sagte zu "Heute" über die Ex: "Das macht sie nur, weil ich auch während ihrer Beziehung mit dem Angeklagten in Kontakt war. Wir haben sogar ein Baby geplant."

Wiener prahlte mit Erbschaft, ausgeraubt

Ein 41-Jähriger musste sich am Montag vor dem Landesgericht für Strafsachen in Wien verantworten. Er soll einen Bekannten überfallen und dabei zumindest 7.000 Euro erbeutet haben.

Der Angeklagte bekam bei einem Treffen im Sommer am Bahnhof Wien-Floridsdorf mit, dass der 49-jährige Erbe mehrere tausend Euro in seiner Brieftasche hatte. Gegen 21 Uhr hat sich das Opfer zum Rauchen etwas abseits gestellt, da soll der Verdächtige im wahrsten Sinne des Wortes zugeschlagen haben. "Heute" berichtete

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