Gesundheit

Mann hat nach schief gelaufener OP pfeifenden Hodensack

Ein 72-jähriger Mann wandte sich mit einem "zischenden" Geräusch aus seinen Genitalien ans Spital. Dort wurde ihm eine bizarre Diagnose gestellt.

Sabine Primes
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Ein CT-Scan der Brust des 72-jährigen Mannes (links). Die schwarzen Pfeile zeigen die kollabierten Lungen, während die weißen Pfeile auf Lufteinschlüsse (feste schwarze Bereiche) zeigen, die zwischen dem Innenraum außerhalb der Lunge und innerhalb der Brustwand eingeschlossen sind. Der Unterleib des Mannes (rechts) zeigt die Luftmenge (schwarze Bereiche) in seinen Oberschenkeln und seinem Hodensack. 
Ein CT-Scan der Brust des 72-jährigen Mannes (links). Die schwarzen Pfeile zeigen die kollabierten Lungen, während die weißen Pfeile auf Lufteinschlüsse (feste schwarze Bereiche) zeigen, die zwischen dem Innenraum außerhalb der Lunge und innerhalb der Brustwand eingeschlossen sind. Der Unterleib des Mannes (rechts) zeigt die Luftmenge (schwarze Bereiche) in seinen Oberschenkeln und seinem Hodensack. 
American Journal of Case Reports

Ein 72-jähriger Mann aus Ohio (USA) suchte das Spital auf und klagte sein Leiden: Es pfeife aus seinem Hodensack, er sei kurzatmig und sein Gesicht wäre geschwollen. Wie bitte – ein pfeifender Hodensack? Ja, tatsächlich.
Eine Röntgenuntersuchung ergab, dass sich in seinem Brustkorb übermäßig viel Luft angesammelt hatte, was zu einem Kollaps der Lunge führte und unbehandelt tödlich hätte enden können, heißt es im "American Journal of Case Reports" veröffentlichten Bericht. Die Komplikation war auch an seiner Kurzatmigkeit und seinem geschwollenen Gesicht schuld.

Zwei Plastikschläuche wurden in seinen Brustkorb eingeführt, um die überschüssige Luft abzulassen, und er wurde dann zur weiteren Behandlung in ein anderes Krankenhaus verlegt. Sein Zustand verschlechterte sich jedoch. Die Menge der eingeschlossenen Luft nahm zu und es wurde ein dritter Schlauch eingeführt. Nach ein paar Tagen hatte sich seine Lunge jedoch erholt und er wurde entlassen – der pfeifende Hodensack blieb jedoch noch zwei Jahre lang bestehen, was als "ungewöhnlich lange Zeit" beschrieben wurde.

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    Archiv/ Symbolbild

    Schnipp schnapp ab

    Der Mann hatte nicht nur zu viel Luft in seinem Brustkorb, sondern auch im Unterkörper - unter anderem im Hodensack. Dieses seltene Krankheitsbild wird Pneumoskrotum genannt. Als Quelle des Pfeifens entdeckten die Ärzte eine offene Wunde auf der linken Seite seines Hodensacks, die von einer früheren Hodenoperation übrig geblieben war. Diese Wunde ließ etwas eingeschlossene Luft entweichen. "Ob das Entweichen der Luft den Zustand des Patienten abgemildert und zu einem günstigeren Ergebnis geführt hat, wird man nie erfahren", heißt es in dem Bericht. Traurigerweise benötigte der Patient weitere Eingriffe am Hoden, sodass die Ärzte schließlich gezwungen waren, beide Hoden zu entfernen.

    Pneumoskrotum ist ein seltenes klinisches Ereignis, bei dem sich Luft im Hodensack ansammelt. Die Luft stammt hauptsächlich aus einer Verletzung, aber ein spontanes Pneumoskrotum kann sich aus Magen-Darm-Beschwerden oder Lungenproblemen entwickeln.