Wohnen

Mann kann Miete nicht mehr zahlen – zieht in sein Büro

Weil seine Miete stieg, aber das Gehalt nicht, zog Chibuzor Ejimofor aus Protest in sein Büro-Abteil. Das kam allerdings nicht so gut an.

Sabine Primes
Teilen
Der Büro-Aufenthalt dauerte nur vier Tage und drei Nächte.
Der Büro-Aufenthalt dauerte nur vier Tage und drei Nächte.

In der US-Stadt Seattle sind im letzten Jahr die Mietpreise um rund 27 Prozent gestiegen. Etwas, wo viele mit ihrem Gehalt nicht mithalten können. So auch Chibuzor Ejimofor. Aus diesem Grund entschied sich der junge Mann in das Büro seines Arbeitgebers zu ziehen. Er packte seine Habseligkeiten in zwei Koffer, vier Kisten, zwei Rucksäcke und ein paar Seesäcke und bezog sein Büro-Abteil.

Auf TikTok hat er seinen Umzug in einer Reihe von Videos festgehalten. "Sie zahlen mir nicht genug, um beides zu tun, also werde ich aus Protest einfach in meinem Job leben, und wir werden sehen, wie lange ich damit durchkomme."

Leider nicht sehr lange, wie sich herausstellte. Sein Büro-Aufenthalt dauerte nur vier Tage und drei Nächte, bevor das Ingenieurbüro Arcadis – Jacksons Arbeitgeber – ihn zwang, seine Sachen zu packen. Er hatte sodann die Wahl entweder seine Videos zu löschen oder mit der Kündigung zu rechnen. Er entschied sich für Zweiteres. 

Steigende Mieten

"Ich wünschte, sie wären anders an die TikToks herangegangen und hätten vielleicht ein Gespräch mit mir darüber geführt, ob in Sachen Geld etwas Ernsteres vor sich geht. Aber ich verstehe ihre Antwort zu 100 Prozent", sagt der Bauprojektleiter gegenüber "Insider". Er werde die Gelegenheit nutzen, der Unternehmenswelt für eine Weile zu entfliehen. "Ich werde ein bisschen reisen und bei Freunden in verschiedenen Städten wohnen. Ich habe ein Nebengeschäft, in dem ich Strampler verkaufe, und bin daran interessiert, Veranstaltungen zu leiten, also werde ich einfach die Würfel rollen lassen und sehen, wohin es mich führt. Ich möchte etwas gute Energie verbreiten."

Weil die meisten Büros aufgrund der Pandemie und Home Office-Regelung leer stehen, entsteht viel ungenutzter Raum. Diese Überlegung brachte den Mann auf die wagemutige Umzugsidee. Steigende Studentendarlehen und eine Mieterhöhung (seine Miete stieg von umgerechnet 1.200 Euro auf 1.381 Euro pro Monat) machten es Chibuzor schwer, sich seine Wohnung zu leisten. Es ist ein häufiges Problem in Seattle, wo die durchschnittliche Miete für eine Ein-Zimmer-Wohnung im Jahresvergleich um 27 Prozent gestiegen ist.

Mehr zum Thema
;