Welt

Mann wird auf Straße zu Tode geprügelt – niemand hilft

Zu beispielloser Gewalt kam es in Italien, als ein Mann mitten auf der Straße zu Tode geprügelt wurde, weil er nach Geld fragte. Niemand griff ein.

Mehrere Personen sahen die Tat und filmten mit ihren Handys, niemand griff ein.
Mehrere Personen sahen die Tat und filmten mit ihren Handys, niemand griff ein.
iStock/ Symbolbild

In Italien hat die Tötung eines Straßenhändlers im Adriaküstenort Civitanova Marche am helllichten Tag großes Entsetzen ausgelöst. Der 39-jährige Nigerianer sei am Freitagnachmittag von einem 32 Jahre alten Italiener angegriffen und zu Tode geprügelt worden, erklärte die Polizei in der mittelitalienischen Kleinstadt am Samstag auf einer Pressekonferenz.

Vorsätzliche Tötung

Der mutmaßliche Täter habe sein Opfer verfolgt, mit dessen Krücke zu Fall gebracht und mehrmals zugeschlagen. Anschließend habe er das Handy des Mannes mitgenommen. Die Polizei nahm den Mann wegen der Verdachts auf vorsätzliche Tötung und Raub fest.

Zeugen haben die Tat gefilmt, aber nicht geholfen

Die Tat geschah auf einer belebten Einkaufsstraße im Zentrum der Stadt. Online kursierte ein Video, auf dem zu sehen war, wie der Angreifer sein Opfer noch am Boden liegend attackierte. Im Hintergrund sind Menschen zu hören, die "hör auf" oder "rufe jemand doch die Polizei" schreien. Gemäß der italienischen "Unione Sarda" wurden mehrere Personen Zeugen der Schlägerei, ohne einzugreifen oder die Szene mit ihren Mobiltelefonen zu filmen. Am Samstag hat eine Demonstration der nigerianischen Gemeinschaft gegen die gewaltsame Tötung stattgefunden, an der auch die Frau des Getöteten teilgenommen hat. Das Opfer lebte mit seiner Frau und einem Kind in San Severino Marche.

"Wahnsinnige und beispiellose Gewalt"

Der Fall löste landesweit Entsetzen aus, weil offenbar niemand zu Hilfe kam. Im italienischen Fernsehen sagte ein Passant, der Mann sei nur wegen seiner Hautfarbe getötet worden. Die Polizei hingegen betonte, es gäbe keine Anzeichen für eine rassistische Tat. Als Auslöser des Verbrechens vermuteten die Ermittler eine übertriebene Reaktion des Verdächtigen, als das Opfer nach Geld fragte. Der Mann war laut Medienberichten ein bekannter Straßenhändler in der Gegend.

Politiker zeigen sich erschüttert

Der Regionalpräsident der Region Marken, wo Civitanova Marche liegt, sprach auf Facebook von "wahnsinniger und beispielloser Gewalt". Die Region will ihm zufolge in einem möglichen Gerichtsprozess als Zivilpartei auftreten. Auch Politiker von linken bis rechten Parteien in Rom, die gerade mitten im Wahlkampf stecken, drückten ihr Entsetzen über die Tat und den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr.</strong> Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er <a data-li-document-ref="120031584" href="https://www.heute.at/s/sexsuechtiger-aus-wien-hatte-seit-2018-keinen-sex-mehr-120031584">im persönlichen Gespräch mit <em>"Heute"</em> &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120031512" href="https://www.heute.at/s/albtraum-trip-2-von-7-pools-befuellt-familie-klagt-120031512"></a>
    18.04.2024: Sexsüchtiger aus Wien hatte seit 2018 keinen Sex mehr. Lukas M. ist seit vielen Jahren sexsüchtig. Wie das seine Ehe und auch sein Leben beeinflusst hat, erzählt er im persönlichen Gespräch mit "Heute" >>>
    Pixabay/Heute