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Mann wollte Mama am Balkan töten – Festnahme in Wels

Österreichische Zielfahnder konnten einem brandgefährlichen Verdächtigen das blutige Handwerk legen: Er soll versucht haben, seine Mutter zu töten.

Markus Hofer
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Ein gesuchter Nordmazedonier wurde in Wels gefasst.
Ein gesuchter Nordmazedonier wurde in Wels gefasst.
LR/Symbolfoto

Der beinahe tödliche Angriff auf die Frau fand vor vier Jahren in Nordmazedonien statt: Damals soll der heute 24-Jährige mehrmals gezielt auf seine Mutter geschossen haben. Die Frau überlebte den Mordanschlag nur knapp, ihr Sohn tauchte unter und verschwand vollends von der Bildfläche.

Daraufhin wurde die Jagd auf den Verdächtigen durch Interpol eröffnet, es wurde eine sogenannte "Red Notice" herausgegeben, eine internationale Fahndung, bei der auch verschiedenste Einheiten in diversen Ländern bei den Ermittlungen helfen. Doch vorerst fand niemand eine Spur vom Schützen.

Mordverdächtiger von Cobra gefasst

Das änderte sich allerdings rasch, als heuer im August die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes die Fährte aufnahmen: Schnell fanden sie heraus, dass sich der Mann zuerst in Wien und dann in Wels versteckt hatte. Vor wenigen Tagen erfolgte der Zugriff der Cobra auf den völlig überraschten Verdächtigen. Der Mann leistete keine Gegenwehr und sitzt jetzt in der Justizanstalt Josefstadt in Wien, es gilt die Unschuldsvermutung. Bei seiner Festnahme hatte er auch Suchtgift bei sich, was ebenfalls zur Anzeige gebracht wurde.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ist stolz auf die heimischen Zielfahnder.  (Bild vom 23.07.2021)
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) ist stolz auf die heimischen Zielfahnder.  (Bild vom 23.07.2021)
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
Die Ermittlerinnen und Ermittler der Zielfahndung sind die internationale Visitenkarte des Bundeskriminalamts und genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf. – Karl Nehammer

Innenminister Karl Nehammer zeigt sich erfreut über die Erfolgreiche Operation. Der Fall zeige einmal mehr die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Fahndung nach Schwerkriminellen. Die österreichischen Zielfahnder hätten ein weltweit guten Ruf, ist der Politiker überzeugt.

Was ist eine "Red Notice"?

Über Interpol werden weltweite Fahndungen nach Personen und Gegenständen, sogenannte Notices, gesteuert. Rote Ausschreibungen werden auf Antrag eines Landeszentralbüros oder einer internationalen Einrichtung mit Ermittlungs- und Strafverfolgungsbefugnissen herausgegeben, wenn der Aufenthaltsort einer gesuchten Person ermittelt oder diese Person festgenommen beziehungsweise ihre Bewegungsfreiheit in Hinblick auf ihre Auslieferung, Übergabe oder eine ähnliche gesetzlich vorgesehene Maßnahmen eingeschränkt werden soll.

Die Mindestanforderungen für eine rote Ausschreibung sind, dass es sich bei der Straftat um eine schwere gemeinrechtliche Tat mit einem Mindeststrafausmaß von zwei Jahren beziehungsweise einer verhängten Strafe von mindestens sechs Monaten Haft handelt oder das Ersuchen für die internationale polizeiliche Zusammenarbeit von Interesse ist.

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