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Marek über Rapid-Aus: "Kein schwarzes Loch, ein Krater"

Rapids ehemaliger Stadionsprecher Andy Marek gesteht, dass ihm der Abschied nach mehr als 27 Jahren mehr zusetzte, als er erwartet hatte.

Sebastian Klein
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Die Andy-Marek-Choreo der Rapid-Fans.
Die Andy-Marek-Choreo der Rapid-Fans.
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Am 12. Februar 2020 wurde Andy Marek im Spiel gegen die WSG Tirol offiziell verabschiedet. In seinem 599. Heimspiel als Stadionsprecher huldigten ihm die Fans mit einer großen Choreo. Sein Sohn Lukas Marek folgte ihm nach. Bekanntlich sollten die Stadien aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr lange gefüllt bleiben, sind bis heute leer.

Ein Jahr später spricht Marek über seinen Abschied. Der 58-Jährige sagt zu Gast bei "Mein Verein" auf "Sky Sport Austria": "Die Verabschiedung war großartig, das werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen."

Andy Marek bei seinem Abschiedsspiel.
Andy Marek bei seinem Abschiedsspiel.
Gepa

Wie sehr vermisst er seine ehemalige Funktion? "Ich habe immer Menschen belächelt, wenn sie gesagt haben, dass sie in ein Loch fallen. Bei mir war es nicht ein schwarzes Loch, bei mir war es ein Krater, gleich danach. Mir hat ganz viel gefehlt. Wenn man es 27,5 Jahre macht und so es so lebt, wie ich es getan habe, dann fehlt dir sehr viel. Mir fehlt natürlich Rapid, aber es ist seit einem Jahr vorbei, wobei ich verfolge Rapid, mein Bub ist dort und ich habe viele gute Kontakte zu vielen Menschen bei Rapid."

Auch die Geisterspiele schmerzen Marek: "Das ist wahnsinnig bitter. Vor allem, weil die Mannschaft auch noch so erfolgreich spielt. Und dann dürfen keine Fans dabei sein."

Mit seinem Sohn als Nachfolger ist er zufrieden: "Der Luki ist nicht nur ein guter Moderator, sondern er war schon seit seinem elften oder zwölften Lebensjahr immer mit mir im Stadion und hat erlebt, worauf man achten muss und was wichtig ist. Er hat mitbekommen, dass es gewisse Dinge gibt, die man als Stadionsprecher nicht machen sollte und wo man sich als Stadionsprecher auch nicht zu wichtig nehmen sollte. Er schlägt sich sehr, sehr gut."

Lukas und Andy Marek.
Lukas und Andy Marek.
Gepa

Marek wurde auch von den Ultras respektiert. Auf die Frage, ob er rückblickend in der Zusammenarbeit mit den Ultras, in seiner Funktion als Fanbeauftragter, etwas anders machen würde, antwortet er: "Jedes Mal, wenn es ein Problem oder ein Thema gegeben hat, habe ich danach gesagt, dass wir es beim nächsten Mal ein bisschen anders machen werden. Es gibt nicht das Rezept. Dafür sind zu viele unterschiedliche Interessen und Menschen dabei. Es gab viele Dinge, die ich anders machen würde, aber das Hauptthema war und ist der Dialog, den ich nie aufgegeben habe. Das würde ich immer wieder gleich machen."

Ein Wermutstropfen: In seiner Ära blieb ihm ein Derby-Heimsieg im Allianz Stadion verwehrt. Auch das nennt er als Grund, warum auch vor Beginn der Pandemie das Allianz Stadion nicht immer ausgelastet war: "Wir müssen uns auch selbstkritisch damit befassen, dass wir alle geglaubt haben, dass das neue Stadion immer ausverkauft sein wird. War auch mein Gedanke. Die Fanbindung, die Infrastruktur ist alles wichtig, aber es muss auch sportlich gut laufen. Wir sind ja teilweise noch nicht einmal im neuen Stadion angekommen. Wir haben noch kein Derby im eigenen Stadion gewonnen, obwohl wir es schon seit fünf Jahren haben."

In Kürze bringt Marek ein Buch über seine Zeit bei Rapid auf den Markt. Er bewirbt sein Werk: "27,5 sind die Anspielung auf meine Jahre (bei Rapid, Anm.). Es wird 27,5 Kapitel geben, die aus 110 Geschichten bestehen, das Buch wird 27,5 Euro kosten und es wird am 27.5. erscheinen. Ich glaube, es ist für jeden was dabei."

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