Der Selfie-Wahnsinn rund um das berühmte rote Mascherl am Modehaus "Popp & Kretschmer" in der Wiener City nimmt kein Ende – im Gegenteil: Jetzt tauchen neue Akteure auf, die das Chaos weiter anheizen.
Bei einem Lokalaugenschein am Dienstag gegen 17.45 Uhr staunten Passanten nicht schlecht: Ein Mann stand direkt beim Mascherl-Spot und hielt ein Schild hoch. Darauf zu lesen: "Dein Polaroidbild jetzt zum Mitnehmen – 5 Euro" Während Influencer und Touristen weiterhin bei Rot über die Straße laufen, um das perfekte Foto zu ergattern, wird das Mascherl jetzt offenbar zum Geschäftsmodell.
Die Wiener Polizei ist seit Tagen verstärkt vor Ort und greift bei Regelverstößen konsequent durch. 30 Euro Strafe kassiert, wer bei Rot über die Straße geht oder Anweisungen missachtet.
Zum Polaroid-Mann heißt es von der Polizei Wien auf "Heute"-Anfrage allerdings: "Grundsätzlich liegt hier kein strafrechtliches Delikt vor, wenn der Mann dort lediglich gestanden ist, dieses Plakat in die Luft gehalten haben soll und keiner Person in aufdringlicher Weise entgegnete." Zudem falle der Fall nicht in die Zuständigkeit der Polizei, sondern – wenn überhaupt – unter die Gewerbeordnung und damit in den Aufgabenbereich des Magistrats.
Die Beamten betonen, dass aktuell weiterhin präventive Maßnahmen und Aufklärung im Vordergrund stehen. Besonders an stark frequentierten Einkaufssamstagen wird die Situation von Streifen und der Landesverkehrsabteilung beobachtet.
Wer sich uneinsichtig zeigt, muss 30 Euro zahlen. "Dies war bereits einige Male der Fall", heißt es seitens der Polizei. Eine genaue Zahl gebe es allerdings nicht, denn es werde dazu keine Statistik geführt.